Sechs Jahre Haft für Ex-Real-Präsidenten gefordert

Madrid (dpa) - Die spanische Staatsanwaltschaft hat für den früheren Präsidenten von Real Madrid, Lorenzo Sanz, sechs Jahre Haft wegen illegaler Immobiliengeschäfte gefordert.

Zum Abschluss eines Prozesses in Madrid legte die Anklagebehörde dem Ex-Clubchef des spanischen Fußballrekordmeisters am Montag zur Last, Grundstücke außerhalb der Hauptstadt zweimal verkauft zu haben.

Für zwei Geschäftspartner und die Ehefrau des 70-Jährigen verlangte die Staatsanwaltschaft ebenfalls Haftstrafen. Sanz wies die Vorwürfe zurück und erklärte, er sei insolvent, nachdem er in anderen Geschäften 36 Millionen Euro verloren habe. Er hatte von 1995 bis 2000 an der Spitze von Real Madrid gestanden, einen riesigen Schuldenberg angehäuft und war daraufhin vom derzeitigen Clubchef Florentino Pérez abgelöst worden.

Nach der Anklage sollen Sanz und seine Frau mehrere Grundstücke für neun Millionen Euro der Gesellschaft Numan verkauft haben. Nachdem die Immobilien stark an Wert gewonnen hatten, soll der frühere Real-Präsident mit den Numan-Chefs übereingekommen sein, den Deal den anderen Gesellschaftern zu verheimlichen und die Grundstücke für 53 Millionen Euro an eine andere Firma zu verkaufen.