Spanien, Italien und Niederlande wollen EM-Ticket
Berlin (dpa) - Europas Fußball-Großmächte wollen es dem deutschen Team so schnell wie möglich nachmachen: Titelverteidiger Spanien, Italien und die Niederlande können am Dienstag auf den EURO-Zug Richtung Polen und Ukraine aufspringen.
Ein Sieg von Weltmeister Spanien gegen Liechtenstein dürfte reine Formsache sein und Italiens Gegentorminimalisten können vor heimischer Kulisse bereits das Qualifikations-Maximum erreichen. Auf Schützenhilfe ausgerechnet aus San Marino sind die Niederländer angewiesen - der Fußball-Zwerg, der Holland-Verfolger Schweden empfängt, muss sich selbst noch vom 0:11 durch das Oranje-Team erholen.
Selbst wenn die in Finnland gastierenden Niederländer von Ex-Bundesliga-Coach Bert van Marwijk das Ticket am Dienstag noch nicht lösen, besteht an der Teilnahme des WM-Finalisten von 2008 praktisch kein Zweifel mehr. Wie überhaupt der Blick auf die neun Vorrunden-Tabellen eines deutlich macht: Die Favoriten geben sich keine Blöße, die Fans dürfen sich im kommenden Jahr auf das „Who's who“ des europäischen Fußball freuen. Russland, Italien, Frankreich, Niederlande, Griechenland, England und Spanien heißen die führenden Nationen der Gruppen B bis I.
Ex-Weltmeister Italien kann die EURO-Fahrkarte in Florenz lösen. Gegner ist der Gruppen-Zweite Slowenien, der vor der Partie bereits acht Punkte Rückstand auf die Squadra Azzurra hat. „Es ist ihre letzte Chance“, sagte Coach Cesare Prandelli mit Blick auf den Gegner. Nach der desaströsen WM in Südafrika ist bei den Italienern auch jetzt noch nicht alles Gold, was glänzt. Eher trist war der behäbige Auftritt beim mageren 1:0 über die Färöer Inseln. „Wir sind noch keine gefestigte Mannschaft“, räumte Prandelli ein - noch ist aber auch Zeit bis zu den Titelkämpfen vom 8. Juni bis 1. Juli 2012.
Je schneller, umso besser lautet dennoch die Devise in der Qualifikation. Nach dem Remis von Verfolger Tschechien und Schottland kann Spanien den Sack auch schon zumachen und den Vorsprung auf acht Punkte ausbauen. Gerade rechtzeitig wurden die Sorgen weggewischt, dass die Rivalität zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona zu einem Riss in der „Selección“ führen könnte. „Bei den 'Roten' ist wieder Frieden eingekehrt“, stellte das Sportblatt „Marca“ fest. Als Beweis diente dem Blatt ausgerechnet eine Rangelei in der Schlussphase des Testspiels der Spanier gegen Chile (3:2), als Real-Spieler zwei Barça-Profis beistanden.
Beistand brauchen Frankreichs Fußballer mittlerweile nicht mehr. Laurent Blanc hat die „Équipe tricolore“ wieder in die Spur gebracht. Nach dem 2:1 gegen Albanien können die Franzosen den Verfolgerkreis mit einem Auswärtssieg gegen Rumänien weiter verkleinern. Das mit drei Punkten Rückstand zweitplatzierte Team von Bosnien und Herzegowina empfängt zeitgleich Weißrussland.
Last but not least können auch die Engländer den nächsten großen Schritt zur EURO machen. Nach dem 3:0 über die Bulgaren von Lothar Matthäus und der gleichzeitigen Niederlage von Verfolger Montenegro gegen Wales kommt es im Wembley-Stadion zum Insel-Derby gegen die Waliser. „Wir können uns noch weiter verbessern“, sagte Coach Fabio Capello, der mit seinen „Three Lions“ drei Punkte Vorsprung auf Montenegro hat. Die Sache sei aber noch nicht gelaufen, mahnte der Italiener.