Spanien startet Saison mit doppeltem „Clásico“
Madrid (dpa) - Die neue Fußballsaison in Spanien beginnt fast so wie die vorige ausgeklungen war - mit Schlagerspielen zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona.
Gut drei Monate nach der beispiellosen Serie von vier „Clásicos“ treffen die Erzrivalen in einem doppelten Fußball-Hit um den spanischen Supercup erneut aufeinander. Zunächst im Hinspiel am Sonntag im Bernabéu-Stadion, dann im Rückspiel am 17. August im Camp Nou. „Was ich will, sind Titel. Dafür arbeiten wir“, stellte Madrids Superstar Cristiano Ronaldo vor dem Kampf um die erste Trophäe der neuen Spielzeit klar.
In der Vorsaison behielt Barça um Weltfußballer Lionel Messi die Oberhand: Die Katalanen wurden Meister, schalteten Real im Halbfinale der Champions League aus und holten sich im Endspiel gegen Manchester United den Titel. Real musste sich mit dem spanischen Pokal begnügen. In den Vorbereitungsspielen für die neue Saison machten die Madrilenen aber den besseren Eindruck. Sie gewannen alle sieben Partien und wiesen mit 27:5 Toren die beste Bilanz der vergangenen 24 Jahre auf. Barça dagegen kam in sechs Spielen nur auf zwei Siege.
Real startet mit einer fast unveränderten Elf in die neue Spielzeit. Die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira dürften erneut in der Stammelf stehen, für die angeschlagenen Neuzugänge Nuri Sahin (Dortmund) und Hamit Altintop (München) kommt die Partie zu früh. Real-Boss Florentino Pérez hielt sich in diesem Sommer auf dem Transfermarkt zurück. Er gab „nur“ 55 Millionen Euro für neue Spieler aus, davon 30 Millionen für den Portugiesen Fabio Coentrão.
Aber auch ohne sensationelle Transfers hat sich bei den „Königlichen“ einiges geändert. Seit der Entlassung des Generaldirektors Jorge Valdano führt Mourinho uneingeschränkt das Kommando. Der Coach wacht peinlich genau darüber, dass aus dem Kader keine Informationen nach draußen durchsickern. Die Profis geben Interviews nur mit Genehmigung des Trainers. Sogar der Koch und die Teamärzte meiden die Presse, um keinen Ärger mit „Mou“ zu riskieren.
Barca verpflichtete den Chilenen Alexis Sánchez von Udinese Calcio für 26 Millionen Euro und hofft zudem auf die Heimkehr des Weltmeisters Cesc Fàbregas vom FC Arsenal. Die Katalanen sind im Supercup mit neun Titeln Rekordsieger vor Real mit acht. Sie konnten sich in dem Wettbewerb aber noch nie gegen die Madrilenen durchsetzen. Die Rivalen spielten den Supercup viermal (1988, 1990, 1993, 1997) unter sich aus, und immer sicherte sich Real den Titel. Das soll sich in diesem Jahr ändern, wie Barca-Keeper Victor Valdéz bekräftigte: „Der Supercup ist lebenswichtig für uns. Es ist der erste Titel und wir wollen ihn holen.“