Spekulationen um Trainer von Real und Barça
Madrid (dpa) - Real Madrid und der FC Barcelona sind derzeit ohne ihre Trainer José Mourinho und Josep Guardiola nicht vorstellbar. Aber was wäre, wenn sich die beiden Spitzenclubs des spanischen Fußballs für die nächste Saison plötzlich neue Übungsleiter suchen müssten?
Madrid (dpa) - Real Madrid und der FC Barcelona sind derzeit ohne ihre Trainer José Mourinho und Josep Guardiola nicht vorstellbar. Aber was wäre, wenn sich die beiden Spitzenclubs des spanischen Fußballs für die nächste Saison plötzlich neue Übungsleiter suchen müssten?
Ein solches Szenario schien bislang undenkbar, aber im spanischen Fußball wird derzeit eifrig spekuliert - und die Gerüchte basieren keineswegs nur auf Einbildungen. Mourinho reiste Anfang der Woche nach London, um sich dort ein Haus zu kaufen. Der Real-Trainer, der aus seiner Vorliebe für die englische Premier League nie einen Hehl gemacht hat, hielt den Ausflug keineswegs geheim. Im Gegenteil: Der Portugiese posierte bereitwillig für Fotos und heizte damit die Spekulationen über eine mögliche Rückkehr auf die Insel an, wo er bereits für den FC Chelsea gearbeitet hatte. Sein Vertrag bei Real läuft noch bis 2014.
Bei Barça lässt sich Guardiola mit seiner Entscheidung über eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Kontrakts ungewöhnlich viel Zeit. „Ich verlängere erst, wenn ich das richtige Gefühl dafür habe“, sagte er. „Pep“, wie der Coach genannt wird, stellt sich die Frage, ob er sein Team nach all den Erfolgen noch motivieren kann. Zudem bereitet ihm die Gesundheit seines Assistenten und engsten Vertrauten Tito Vilanova Sorgen, der Ende 2011 wegen eines Tumors operiert worden war.
„Der Verbleib der Trainer von Real und Barça hängt am seidenen Faden“, schrieb die Zeitung „La Vanguardia“ am Freitag. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass die beiden spanischen Top-Vereine sich demnächst um dieselben Elite-Trainer streiten werden.“
Mourinho und Guardiola haben ihre Teams zu echten Markenzeichen entwickelt. „Mou“ hat bei Real nach der Ausschaltung von Manager Jorge Valdano fast alle Macht an sich gerissen und eine Elf aufgebaut, die kaum zu bremsen ist. Mit einem Vorsprung von zehn Punkten vor Barça steuern die „Königlichen“ in der Primera Divisón auf den Titel zu. Bei den Katalanen hat Guardiola in dreieinhalb Jahren 13 Titel gewonnen, zwei mehr als sein Lehrmeister Johan Cruyff in acht Jahren. Mit dem Kurzpass-Spiel hat Pep einen unverwechselbaren Stil geprägt, um den sein Team in aller Welt beneidet wird.
Mourinho und Guardiola prägten auch die Schlagerspiele zwischen Real und Barça. Die „Clásicos“ der vergangenen Jahre waren zugleich Duelle zwischen zwei völlig verschiedenen Trainerfiguren. Mou weicht keinem Konflikt mit Schiedsrichtern oder Offiziellen aus und neigt dazu, Streit zu provozieren. Guardiola dagegen liebt das Understatement, das Spiel mit Worten und subtilen Andeutungen. Trotz ihrer Gegensätzlichkeiten haben beide Trainer eines gemeinsam: Sie geben sich gerne rätselhaft.
„Eines Tages werden Pep und Mou von Barça und Real weggehen, vielleicht diese Saison, vielleicht auch später“, schreibt „La Vanguardia“. „Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird in der spanischen Liga eine große Leere entstehen.“ Das Konkurrenzblatt „El Periódico de Catalunya“ konnte den Barça-Fans allerdings ein wenig Hoffnung machen, dass Guardiola auch in der kommenden Saison die Blauroten trainieren wird: „Pep hat mit Clubchef Sandro Rosell zu Abend gegessen und ist einer Vertragsverlängerung einen Schritt näher gekommen.“