Stielike greift nach Titel - Südkorea im Asien-Cup-Finale

Sydney (dpa) - Uli Stielike ist nur noch einen Sieg von seinem größten Erfolg als Trainer entfernt. Der 60-Jährige führte Südkoreas Fußball-Auswahl zur ersten Finalteilnahme beim Asien Cup seit 27 Jahren.

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Der ehemalige DFB-Coach feierte in Sydney mit seinem Team in der Runde der besten Vier einen 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Irak. Die Südkoreaner greifen damit nach dem ersten Asien-Titel seit 1960. „Wir werden versuchen, den Pokal zu holen, kein Zweifel, aber von Druck sprechen wir nicht“, betonte Stielike und rechnet nun mit einem Finale gegen die Gastgeber: „Australien ist das stärkste Team im Turnier.

Die Socceroos spielen gegen die Vereinigten Arabischen Emirate Südkoreas Gegner im Finale aus. Stielike zweifelt nicht im Geringsten, dass sich die Australier durchsetzen werden und es zum Wiedersehen nach dem 1:0 der Südkoreaner im letzten Gruppenspiel kommt. Der Deutsche warnte aber, die falschen Rückschlüsse aus dem Sieg vor gut einer Woche zu ziehen. „Wir sind realistisch, das war nicht die beste australische Mannschaft.“

Die Grundlage für die sechste Finalteilnahme insgesamt legten Stielikes Schützlinge gegen den Irak in der 20. Minute, als Jeong-Hyeop Lee die Führung erzielte. Young-Gwon Kim (50.) machte im Stadium Australia den Sieg perfekt. „Als wir Südkorea Richtung Australien verlassen haben, waren wir auf dem dritten Platz in der Asien-Rangliste“, betonte Stielike. Ziel sei gewesen, besser abzuschneiden. „Und das bessere Ergebnis haben wir heute geschafft“, meinte Stielike und sieht seine Mannschaft daher vor dem Endspiel auch nicht unter allzugroßem Druck.

Gegen den Asienmeister von 2007 aus dem Irak bot Stielike drei Bundesliga-Legionäre in der Startformation auf. Neben Heung-Min Son von Bayer 04 Leverkusen vertraute der ehemalige DFB-Trainer Joo-ho Park vom FSV Mainz und Jin-Su Kim von 1899 Hoffenheim. Die Führung nach 20 Minuten gab dem Team und seinem Trainer erst einmal ein bisschen Ruhe. Nach einem Freistoß von Hoffenheims Kim von der rechten Seite traf Lee per Kopfball. Stielike ballte an der Seitenlinie die rechte Faust.

Die Südkoreaner hatten in der ersten Hälfte mehr Spielanteile, ungefährlich waren aber auch die Iraker nicht, die sich im Viertelfinale erst in einem dramatischen Elfmeterschießen gegen Iran durchgesetzt hatten. Südkorea war in der Verlängerung durch einen Son-Doppelpack gegen Usbekistan weitergekommen (2:0). Die Vorentscheidung gegen die bemühten Iraker fiel wenige Minuten nach der Pause, als Kim mit einem Drehschuss aus 17 Metern ins gegnerische Tor traf. Obwohl Südkoreas Torwart Jin-Hyeon Kim nicht immer sicher wirkte, gelang den Irakern kein Tor.

Kims Vorderleute warfen sich teilweise in die Bälle und machten ihrem Spitznamen Taeguk Warriors alle Ehre, während Stielike klitschnass im Regen von Sydney an der Seitenlinie mitlitt. Nach über fünf Minuten Nachspielzeit war es geschafft, erschöpft sanken die bei dem Turnier in Australien immer noch gegentorlosen Song & Co zu Boden. Auf den Tribünen feierten die südkoreanischen Fans in Regencapes den ersten Finaleinzug seit 1988. „Wir haben den Wettbewerb seit langem nicht mehr gewonnen“, betonte Offensivspieler Tae Hee Nam.