Tottenham-Coach Redknapp vor Gericht
London (dpa) - Tottenham-Hotspurs-Trainer Harry Redknapp muss sich wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung vor einem Londoner Gericht verantworten.
Dem 64-Jährigen wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Coach des FC Portsmouth 295 000 US-Dollar (226 000 Euro) an Bonuszahlungen über ein Konto in Monaco am englischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Diese Beteiligungen aus Spielertransfers sollen vom damaligen Vereinschef Milan Mandaric gestammt haben, der gemeinsam mit Redknapp angeklagt ist. Wie BBC und weitere britische Medien übereinstimmend berichten, bestreiten beide die Vorwürfe.
Die Anklage nennt Redknapp einen „eigensinnigen Geschäftsmann mit finanziellem Scharfsinn“. Er soll als Portsmouth-Coach seit 2002 - offiziell - mit fünf Prozent an Spielerverkäufen beteiligt gewesen sein. Weitere fünf Prozent soll er dann über sein Konto in Monaco auf den Namen „Rosie 47“ erhalten haben - eine Kombination aus dem Namen seines Hundes und seines Geburtsjahrs. Es geht um den Zeitraum zwischen 2002 und 2007, in den auch der Verkauf des Stürmers Peter Crouch fiel. Den englische Nationalspieler hatte Portsmouth einst für umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro gekauft und dann für rund 5,4 Millionen Euro weiterverkauft.
Redknapp wird derzeit auf der Insel als aussichtsreichster Kandidat auf die Nachfolge Fabio Capellos als englischer Nationaltrainer gehandelt - mit den Spurs mischt er in dieser Premier-League-Saison als Dritter die Liga auf. Der gebürtige Serbe Mandaric (73) ist inzwischen Clubboss beim Drittligisten Sheffield Wednesday.