UEFA von EM-Stand beeindruckt
Kiew (dpa) - UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino hat den EM-Gastgebern Polen und Ukraine am Tag der Gruppenauslosung ein gutes Zwischenzeugnis ausgestellt. Kritischen Fragen aber wichen die Chefs der beiden Fußballverbände in Kiew aus.
„Wir sprechen hier über Sport, nicht über Politik“, sagte Grigori Surkis, Präsident des ukrainischen Verbandes auf Fragen nach möglicher Korruption beim Stadionbau, teilweise noch immer fehlender Infrastruktur und der politischen Situation in der einstigen Sowjetrepublik.
Der polnische Verbandschef Grzegorz Lato, gegen den in seiner Heimat wegen Korruption ermittelt wird, wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. „Dazu sage ich nichts. Wir warten die Ergebnisse ab“, bemerkte der ehemalige Nationalspieler. Für den Nachmittag war allerdings ein Gespräch mit der Spitze der Europäischen Fußball-Union (UEFA) angesetzt. „Das hat keinen Einfluss auf die EM“, unterstrich Infantino wenige Stunden vor Gruppenauslosung im Kunstpalast „Ukraina“ von Kiew.
„Es gab viele Höhen und Tiefen, heiße Diskussionen und schwierige Momente“, sagte der UEFA-Generalsekretär, „aber die beiden Länder haben in Kürze etwas geschafft, wofür man normalerweise mehr Zeit braucht.“ Den Stand der Vorbereitungen für das Turnier vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 bezeichnete er als sehr gut: „Was bis jetzt gemacht wurde, hat mich überrascht.“
In den kommenden Tagen, wenn der Turnierplan und damit die Spielorte feststehen, würden auch die restlichen der 16 Teilnehmerländer ihre EM-Quartiere buchen und bekanntgeben, nannte der Italiener als nächste Schritte. Der Deutsche Fußball-Bund hatte sich schon vor längerer Zeit für ein Hotel in der Nähe der Hafenstadt Danzig entschieden. Bis Ende Dezember werden die EM-Schiedsrichter benannt, erklärte Infantino auf einer Pressekonferenz im Olympiastadion von Kiew. Dort findet am 1. Juli das Endspiel statt.