Weltmeister-Wiedersehen: Podolskis Inter besiegt Klose
Rom (dpa) - Lukas Podolski legte aufmunternd den Arm auf Miroslav Kloses Schulter. Entspannt plaudernd verließen die Weltmeister den Rasen des Römer Olympiastadions.
„Natürlich freut man sich immer, wenn man einen Kollegen trifft. Ich kenne den Miro schon seit 2004, also mehr als zehn Jahre“, sagte Podolski, der seinem früheren Fußball-Nationalmannschaftskollegen von Lazio Rom mit Inter Mailand zuvor eine bittere 1:2-Niederlage in der Serie A zugefügt hatte. Im ersten Duell der beiden Stürmer in Italien hatte Podolski das bessere Ende für sich - doch das Saisonziel ist noch ein Stück entfernt.
„Wir haben noch das Ziel in die Europa League zu kommen“, sagte der 29-Jährige nach dem Schlusspfiff der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein wichtiger Sieg gewesen, ich denke, das war nochmal ein Zeichen.“ Das 2:1 nach zwei Platzverweisen für die Gastgeber, einem vermeintlichen Abseitstor und einem verschossenen Elfmeter für Inter gibt den Lombarden neuen Auftrieb im Kampf um die internationalen Plätze. „Inter springt nach Europa“, urteilte die „Gazzetta dello Sport. Es war für den Traditionsclub bereits der vierte Sieg aus den letzten sechs Spielen, drei Spieltage vor Schluss ist Inter Siebter.
Auch für Podolski, der seit Januar vom FC Arsenal ausgeliehen ist, läuft es bei Inter seit seinem ersten Tor vor zwei Wochen deutlich besser. Gegen Lazio erarbeitete er sich einige Chancen, „Tuttosport“ lobte seine Einwechslung als „belebend“. Wie es im Sommer weitergeht, hat der Stürmer aber noch nicht entschieden. „Wir haben ja nach der Saison noch Länderspiele, wo ich mich auch noch drauf freue und dann ist noch genug Zeit, um alle Dinge zu besprechen, die für mich wichtig sind“, sagte er. Ähnlich ist die Situation bei Klose - auch er hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft verkündet.
Der 36-Jährige vergab kurz nach der Pause frei vor Inter-Keeper Samir Handanovic die Chance zum 2:1, wurde kurz darauf ausgewechselt. „Die Pause scheint ihn gebremst anstatt aufgebaut zu haben“, meinte der „Corriere dello Sport“ mit Blick auf Kloses Sperre vergangene Woche. Trost habe der DFB-Rekordtorschütze nach dem Schlusspfiff aber nicht gebraucht, versicherte Podolski. „Ich habe mich gefreut, ihn wiederzusehen. Es ist schön, sich mal unterhalten zu haben.“
Für Klose und Lazio war es dennoch ein bitterer Abend. „Wut ist das Gefühl, das jetzt vorherrscht“, schimpfte Sportdirektor Igli Tare. „Mit dem Ausgleich aus einer Abseitsposition hat der schlechte Abend der Schiedsrichter begonnen.“ Der „Corriere dello Sport“ titelte: „Beraubt! Unglaubliche Fehler gegen Lazio.“ Lazio verpasste durch die Pleite die mögliche Rückkehr auf Rang zwei, muss als Dritter weiter um die Champions League bangen. „Es fehlen noch drei Spiele, wir haben das Schicksal immer noch in der eigenen Hand“, erklärte Trainer Stefano Pioli. „Das darf und das wird kein Tiefschlag sein.“