Wer ist Engländer? Wenger verteidigt Wilshere-Aussagen
London (dpa) - Englands Auswahlspieler Jack Wilshere vom FC Arsenal hat von seinem Vereinscoach Arsène Wenger Rückendeckung erhalten für seine Forderung, nur Engländer sollten in der englischen Fußball-Nationalmannschaft stehen.
„Wenn du fünf Jahre in England lebst, macht dich das noch nicht zu einem Engländer“, hatte der 21-Jährige gesagt. Coach Wenger erklärte dazu gegenüber „BBC Sport“: „Ich stimme zu. Ich habe auch immer gesagt, dass nur ein Engländer das englische Nationalteam trainieren sollte“.
Die Diskussion entbrannte, nachdem bekanntwurde, dass sich der englische Fußball-Verband FA darum bemüht, den in Belgien geborenen Adnan Januzaj von Manchester United für die „Three Lions“ zu gewinnen. Der 18-Jährige könnte allerdings frühestens 2018 für England auflaufen. Laut Statuten muss ein Profi nach seinem 18. Lebensjahr fünf Jahre lang ohne Unterbrechung in einem Land gelebt haben, um die Spielberechtigung für dieses erlangen zu können. Aktuell könnte Januzaj aufgrund seiner Abstammung bereits für Belgien, die Türkei oder Serbien kicken.
Wenger warnte davor, dass Nationalmannschaften Vereinen nacheifern könnten und Spieler unabhängig von Pass und Nationalität kaufen würden. Wilshere erklärte, dass seine Äußerungen nicht auf Januzaj gemünzt waren. Dennoch musste er Kritik einstecken. Unter anderem äußerte sich der ehemalige englische Cricket-Kapitän Kevin Pietersen, der in Südafrika geboren wurde.
Auf Twitter fragte er: „Mich interessiert, wie du Ausländer definierst“. Wilshere versuchte später in dem sozialen Netzwerk klarzustellen, dass er nie gesagt habe, man müsse in England geboren sein. Aber: „Als Erwachsener in ein neues Land zu gehen und weil man einen Pass bekommen kann für dieses Nationalteam zu spielen - damit bin ich nicht einverstanden.“