Von Karius bis Zieler Wichtige Wochen für deutsche Keeper im Ausland
Liverpool (dpa) - Verletzungen, Zuschauer-Rolle, Degradierung - der Saisonstart verläuft bei keinem deutschen Spitzen-Keeper im Ausland reibungslos.
Immerhin hat sich Marc-André ter Stegen inzwischen seinen Stammplatz beim FC Barcelona erarbeitet. Loris Karius, Ron-Robert Zieler und Kevin Trapp kämpfen noch um die Position als Nummer Eins. Das Torhüter-Quartett steht vor richtungsweisenden Wochen mit teils ganz besonderen Fußball-Spielen:
LORIS KARIUS (FC Liverpool): Die Zeit des früheren Mainzers in Liverpool beginnt unglücklich. Ende Juli bricht sich der 23-Jährige die rechte Hand, steht erst vergangene Woche erstmals wieder im Kader. Bei seinem Premieren-Pflichtspieleinsatz bekommt Karius am Dienstag im Ligapokal in Derby (3:0) kaum etwas zu tun - und bringt nun Reds-Coach Jürgen Klopp ins Grübeln. Er müsse zwischen Karius und dem bisherigen Stammkeeper Simon Mignolet aus Belgien eine „Entscheidung auf sehr hohem Niveau treffen“, sagte Klopp vor dem Ligaspiel gegen Hull am Samstag. „Ich bin mir nicht sicher, dass es schon eine finale Entscheidung sein wird.“
RON-ROBERT ZIELER (Leicester City): Nach der enttäuschenden Nicht-Nominierung für die EM hat der 27-Jährige auch beim englischen Meister zunächst nur die Zuschauer-Rolle. Nach der Verletzung von Kasper Schmeichel startet der frühere Hannoveraner zuletzt aber zweimal. Trotz des Wiedereinstiegs des Dänen ins Training diese Woche hofft Zieler auf die emotionale Rückkehr zu seinem Jugendclub Manchester United am Samstag. „Ich muss einfach bereit sein, wenn man mich braucht“, sagt Zieler im „Kicker“. „Ich gehe hier meinen Weg, das klappt schon gut.“
MARC-ANDRÉ TER STEGEN (FC Barcelona): Nach dem Abgang von Claudio Bravo zu Manchester City soll der Nationaltorwart endlich auch in der Liga die Nummer eins werden - und fällt dann ausgerechnet zu Saisonbeginn mit einer Knieverletzung aus. Da sein Ersatz Jasper Cillessen sich jedoch kaum als würdiger Ersatz präsentiert, darf sich ter Stegen inzwischen nicht nur in der Champions League beweisen. Beim 7:0 über Celtic und einem gehaltenen Elfmeter wird der 24-Jährige von den Fans mit Sprechchören gefeiert und steht nun in der Königsklasse vor einem ganz besonderen Duell. Am Mittwoch geht es zu seinem Herzensclub Borussia Mönchengladbach.
KEVIN TRAPP (Paris Saint-Germain): Schon im ersten Jahr für PSG muss sich der Ex-Frankfurter vergangene Saison Kritik anhören - ist aber die klare Nummer 1. Auch diese Spielzeit beginnt der 26-Jährige. Nach vier Liga-Partien darf aber Alphonse Aréola in der Champions League ran - und bleibt danach im Tor. Der zuletzt ausgeliehene Franzose besitzt den Bonus, dass er in der Jugend für Paris auflief. „Ich vertraue beiden Torhütern“, sagt PSG-Coach Unai Emery vor der Partie in Toulouse am Freitag und erklärt, dass er vorerst nicht auf Trapp setze. „Wir haben mit Kevin Trapp angefangen, und er hat seine Sache gut gemacht. Aber es ist eine gute Zeit für Areola.“ In Toulouse steht wieder Aréola im Tor - und verliert 0:2.