WM-Playoffs: Ronaldo und Ibrahimovic schießen sich warm
Paris (dpa) - Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic haben sich für ihr Duell im Kampf um die WM-Qualifikation warm geschossen. Sechs Tage vor dem Hinspiel der WM-Playoffs zwischen Portugal und Schweden stellten beide Torjäger mit Dreierpacks ihre Form eindrucksvoll unter Beweis.
Nur einer der beiden Topstars kann bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien dabei sein, der andere muss zuschauen.
Ronaldo landete am Samstag in der spanischen Liga beim 5:1-Sieg von Real Madrid über Real Sociedad San Sebastián seinen 23. Dreierpack für die „Königlichen“. Nach dem Abpfiff der Partie war der Portugiese in Gedanken schon bei den WM-Playoffs der Nationalelf seines Landes am 15. und 19. November gegen Schweden. „Das sind für uns zwei sehr wichtige Spiele“, sagte er. „Wir wollen bei der WM unbedingt dabei sein und werden unser Bestes geben.“
Ibrahimovic konterte in der französischen Liga beim 3:1-Sieg von Paris St. Germain gegen OGC Nizza ebenfalls mit drei Treffern. „Die drei Tore sind eine Botschaft des Schweden an Portugal“, betonte das Sportblatt „L'Equipe“. „Ibra fordert Cristiano Ronaldo heraus.“ Auf den Torjäger stützen sich im Wesentlichen die Hoffnungen der Schweden bei den Playoffs. „Ibra ist eine Herbst-Legende“, schwärmte „L'Equipe“. „Wenn in Paris die Blätter von den Bäumen fallen, lässt der Schwede Tore regnen.“
Seit Saisonbeginn gelangen Ibrahimovic 15 Treffer für PSG, davon acht in der französischen Liga und sieben in der Champions League. In der europäischen Elite-Liga rangiert er in der Torschützenliste auf dem zweiten Platz hinter Ronaldo, der es auf acht Tore brachte. „Die Statistik interessiert mich nicht“, betonte der Schwede. „Das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewonnen und unsere Position als Tabellenführer ausgebaut haben.“ Der französische Meister (31 Punkte) ist in dieser Saison noch ungeschlagen und vergrößerte den Vorsprung vor OSC Lille (27) und AS Monaco (26), die beide über Punkteteilungen nicht hinauskamen.
Bei Real Madrid verschlug die Darbietung Ronaldos dem Trainer Carlo Ancelotti fast die Sprache. „Cristiano spielt auf einem Niveau, das nicht mehr von dieser Welt ist“, schwärmte der Italiener. „Dazu fehlen mir die Worte.“ Das Publikum im Bernabéu-Stadion forderte lautstark die Wahl von „CR7“ zum Weltfußballer des Jahres 2013. „Über den Goldenen Ball will ich nicht sprechen“, wiegelte der Portugiese ab. „Die Entscheidung darüber liegt nicht in meiner Hand, daher beschäftige ich mich mit diesem Thema nicht.“
Die Madrilenen machten mit den völlig überforderten Basken aus San Sebastián kurzen Prozess. Bis zur Pause schossen Ronaldo (12./26./Elfmeter), Karim Benzema (18.) und Sami Khedira (36.) einen 4:0-Vorsprung heraus. Danach ließ der Rekordmeister es ruhiger angehen. Antoine Griezmann (61.) konnte auf 1:4 verkürzen, Ronaldo (77.) stellte den 5:1-Endstand her. „Auf die Herrlichkeit ließ Real eine Siesta folgen“, titelte das Sportblatt „Marca“.
Ein besonderes Lob hatte Ancelotti auch für den deutschen Nationalspieler Khedira parat. „Khedira hat das Niveau, bei Real zu spielen“, sagte der Trainer. „Er trug zum Spielaufbau bei und half in der Abwehr aus.“