„Zum Vergessen“: Ribéry & Co. daheim am Pranger

Paris/Minsk (dpa) - Trotz einer stolzen Serie von acht Spielen ohne Niederlage steht die französische Fußball-Nationalmannschaft am Pranger. Nach dem mageren 1:1 beim EM-Qualifikationsspiel in Weißrussland wurde vor allem Bayern-Star Franck Ribéry kritisiert.

„Ribéry trifft seit 15 (Länder-)Spielen nicht mehr“, titelte das Sportblatt „L'Équipe“, die dem Flügelflitzer eine egoistische Spielweise vorwarf. Im Nationaltrikot traf Ribéry zuletzt vor über zwei Jahren am 1. April 2009 beim 1:0 gegen Litauen.

Das Sportportal „Sport24“ schimpfte gar: „Was hat Ribéry in dieser Mannschaft noch zu suchen?“. Nationaltrainer Laurent Blanc räumte ein: „Wir wollten hier gewinnen, aber man muss zugeben, dass wir nicht besser als der Gegner waren.“ Die Spieler seien aber nach der langen Saison müde „und keine Maschinen“.

Vor 20 000 Zuschauern hatte Barcelonas Champions-League-Sieger Eric Abidal bei seinem Comeback nach der Tumor-Operation den Gegner mit einem Eigentor (20. Minute) in Führung gebracht. Florent Malouda glich zwei Minuten später aus. Die „Équipe tricolore“ hielt Verfolger Weißrussland in Gruppe D mit vier Punkten Vorsprung auf Distanz und hat weiter beste Chancen auf die direkte EM-Qualifikation.

Die Medien in der „Grande Nation“, die das WM Fiasko von 2010 noch nicht vergessen haben, waren allerdings nach der missglückten Revanche äußerst unzufrieden. Die Weißrussen hatten den Franzosen im vergangenen September in Paris die bislang einzige Quali-Schlappe (0:1) zugefügt. „Zum Vergessen“, lautete das kurze und klare Fazit „L'Équipe“. Das Sportportal „Sports.fr“ titelte: „Bonjour Tristesse“.