„Zweites Leben“: Gomez nach erstem Training erleichtert

Florenz (dpa) - Mit einem Lächeln und viel Euphorie hat Mario Gomez' „zweites Leben“ beim AC Florenz begonnen. Nach seiner fast fünfmonatigen Verletzungspause trainiert der 28-Jährige wieder mit der Mannschaft und weckt in Italien große Hoffnungen.

„Es ist ein tolles Gefühl, wieder bei meinen Jungs dabei zu sein“, schrieb der deutsche Fußball-Nationalspieler nach der ersten Einheit am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite. „Das ist das Ende des Tunnels, ein Neubeginn nach der Knieverletzung“, meinte „Tuttosport“, und die „Gazzetta dello Sport“ bejubelte Gomez' „zweites Leben in Violett“.

Seit Mitte September musste der Angreifer aussetzen, zuerst mit einem Innenbandteilriss im Knie, dann mit einer Sehnenentzündung. Nur fünf Pflichtspiele hat er nach seinem Wechsel im Sommer bislang für Florenz bestritten. „Ich weiß nicht, ob ich jemals in meiner Karriere so eine schwierige Phase hatte“, hatte Gomez Mitte Januar zugegeben. Nach der langen Trainingspause betrat er den Platz am Mittwoch mit einem breiten Grinsen und begrüßte Trainer Vincenzo Montella mit den Worten: „Guten Morgen, ich bin Mario Gomez, ich spiele im Sturm.“

Für Gomez ist seine Rückkehr das Ende einer langen Leidenszeit. Aus den zunächst prognostizierten zwei Monaten Pause wurden mehr als doppelt so viele. Mehrmals musste das Comeback verschoben werden. Die italienischen Medien rätselten über seinen Gesundheitszustand und auch Bundestrainer Joachim Löw dürfte mit Blick auf die im Juni beginnende Weltmeisterschaft in Brasilien langsam nervös geworden sein. Vier Monate bleiben dem Torjäger nun noch, um seinen Spielrhythmus wiederzufinden und für das Turnier in Form zu kommen.

Beim AC Florenz wurde das Comeback sehnsüchtig erwartet. „Mario Gomez beginnt seine schrittweise Rückkehr mit großer Lust, einem Lächeln und einem spektakulären Seitfallzieher“, hieß es auf der Vereins-Homepage, wo ein Video Gomez' erstes Training und ein Tor per Seitfallzieher dokumentierte. Die Erwartungen an den Stürmer sind hoch, denn Florenz steckt in einer schwierigen Phase. Zuletzt hatte das Team in der Liga aus zwei Spielen nur einen Punkt geholt und im Hinspiel des Pokal-Halbfinales gegen Udinese Calcio verloren. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das Ergebnis im Rückspiel noch drehen und ins Finale einziehen werden“, beruhigte Gomez.

Trainer Montella versuchte, die Erwartungen an Gomez zu bremsen. „Es ist zu früh um zu sagen, wie viel Zeit es braucht, bis wir ihn wieder spielen sehen werden. Lasst ihn in Ruhe arbeiten“, forderte er. Im Ligaspiel gegen Atalanta Bergamo am Samstag und wohl auch im Pokalspiel gegen Udine am Dienstag wird Gomez noch fehlen, ein Kurz-Comeback am Sonntag darauf in der Serie A gegen Inter Mailand ist wahrscheinlicher. Die „Gazzetta dello Sport“ prophezeite: „Er wird Zeit brauchen, um wieder in Form zu kommen.“