Pro und Contra Ist das Verbot von Pyrotechnik in Fußballstadien richtig?

Pyrotechnik wird nicht erst seit dem Europa-League-Spiel des BVB in Saloniki heiß diskutiert. Auch unsere Autoren haben dazu eine Meinung - eigentlich sogar zwei.

Düsseldorf. Pyrotechnik wird nicht erst seit dem Europa-League-Spiel des BVB in Saloniki heiß diskutiert. Ob dass Verbot von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien richtig ist, dazu haben unsere Autoren eine Meinung - eigentlich sogar zwei.

Pro

Ja, weil sie zu gefährlich ist. Fußball entfaltet seine Faszination auch ohne Feuerzauber. Rolf Eckers:


Am Rande des Europa-League-Spiels zwischen Lazio Rom und St. Etienne sind französische „Fans“ festgenommen worden. Sie waren mit Handgranaten, Messern, Schlagstöcken und Feuerwerkskörpern bewaffnet. Fußball dient solchen Leuten als Vorwand für Gewaltorgien. So auch beim Spiel der Dortmunder in Saloniki. Bengalos aus dem BVB-Fanblock flogen Richtung Spielfeld, einige trafen Sanitäter. Hier muss gelten: null Toleranz. Pyrotechnik hat im Stadion nichts zu suchen, weil sie zu gefährlich ist. Fußball entfaltet seine Faszination auch ohne Feuerzauber. Dortmund droht eine hohe Geldstrafe, vielleicht sogar ein Geisterspiel. Mit Recht. Nur so lässt sich in den Vereinen und sogenannten Fanszenen jener Druck erzeugen, den es offenbar braucht, um die kleine Gruppe der Gewaltbereiten zu isolieren.

PAOK - Borussia Dortmund: Ausschreitungen in Saloniki
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Contra

Nein, wenn Pyrotechnik kontrolliert abgebrannt wird, besteht kaum Gefahr für andere Fans. Daniela Ullrich


Seit den 1980er Jahren brennt es immer wieder auf den Rängen der Stadien, vor allem der Betzenberg und das Westfalenstadion galten wegen der Pyroshows lange Zeit als beliebte Reiseziele für Fußballfans aus ganz Europa. Nicht erst seit das Pyrotechnik-Gesetz 2009 erneuert wurde, gilt der Einsatz von Bengalischem Feuer und Rauchtöpfen jedoch als verpönt. Doch bei verantwortungsbewusstem Umgang sind die Risiken auf ein Minimum reduzierbar. Aber dem gemeinen Fußballfan traut man ein solches Verhalten nicht zu. Das ist schade, denn sinnvoll eingesetzt kann Pyrotechnik eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Die wusste vor zwei Jahren auch ARD-Moderator Tom Bartels zu schätzen, als er sich beim Kommentieren der Vierschanzentournee über das von Zuschauern gezündete Bengalische Feuer freute.