Fortuna Düsseldorf Fortuna — war das wieder wenig
Das Team von Trainer Frank Kramer kämpft, erneut fehlen Ideen und Entschlossenheit. Zwei Fehler entscheiden zugunsten der Lauterer.
Kaiserlautern. Mit einer weiteren Enttäuschung endete für Fortuna Düsseldorf das sechste Auswärtsspiel der Saison. Gegen einen nur kämpferisch überzeugenden 1. FC Kaiserslautern gab es eine verdiente 0:3-Niederlage, die durchaus noch höher hätte ausfallen können. Denn offensiv fanden die Gäste einfach zu selten statt. Nur bei Standards versprühten die Spieler von Trainer Frank Kramer so etwas, was an Gefahr erinnerte.
Fortunas Aufstellung hatte schon für Verwunderung gesorgt. Mit drei Mittelstürmern versuchten die Gäste offensiv etwas auf die Beine zu stellen. Hinzu kam Kerem Demirbay als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff. Und der kennt sich in Kaiserslautern sehr gut aus. Dorthin war er im vergangenen Jahr vom Hamburger SV ausgeliehen worden. Und an das Spiel mit den Roten Teufeln gegen die Fortuna (1:1/13. April 2015) kann sich Demirbay noch deshalb gut erinnern, weil er damals eine sehr gute Leistung gezeigt hatte.
Davon war er diesmal weit entfernt — genau wie seine Mitspieler, die im Fritz-Walter-Stadion einen ganz schlechten Start erwischten. Statt in Ruhe die Angriffe des Gegners abzuwarten, kompakt zu stehen, wirkten die Gäste hektisch und ungeordnet. Bestes Beispiel für die undisziplinierte Unordnung war die elfte Minute. Es gab eine Ecke für Fortuna auf der linken Seite. Julian Schauerte eilte von rechts hinten nach vorne, um dabei zu stehen, wie Demirbay die Ecke ausführte. 17 Sekunden später stand es 1:0 für die Kaiserslauterner. Weil die Fortuna weder schnell genug, noch zielgerichtet den Rückwärtsgang eingelegt hatte.
Die Verunsicherung wurde noch deutlicher, weil die Gastgeber mit einer großen Robustheit zu Werke gingen, die teilweise mehr als haarscharf an der Brutalität vorbeischrammte. Auch das war für die Gäste ein Problem, weil ihnen kaum Raum und Zeit blieb, um über geeignete Gegenmaßnahmen nachzudenken, sondern sie sofort attackiert wurden.
In der Offensive fehlte es wieder an Kreativität, an individueller Klasse und Durchsetzungsvermögen. Als sich dann mal Überzahl-Situationen ergaben, wurden die Pässe so ungenau gespielt, dass der Gegner keine Mühe hatte, einzugreifen. Und wenn dann noch Fehler in der Defensive dazukommen, kann eine Mannschaft am Betzenberg nicht gewinnen.
Der Stellungsfehler von Christian Strohdiek in der 54. Minute bedeutete nach einer Ecke bereits die Vorentscheidung in dieser Begegnung, die auf einem äußerst niedrigen Niveau stand. Es war bitter für Trainer Kramer mit ansehen zu müssen, wie hilf- und ratlos sich seine Mannschaft präsentierte. Zwei Situationen reichten dem Gegner, um eine harmlose Fortuna zu kontrollieren. Und die Pfälzer hätten noch deutlicher gewinnen können. Sie gingen mit ihren Konterchancen allerdings sehr fahrlässig um — bis zum 3:0 in der Schlussminute.