Jury berät über Schuldfrage in Hillsborough-Katastrophe

London (dpa) - Die Geschworenen einer Untersuchungskommission beraten über die mögliche Schuld des leitenden Polizeibeamten während der Hillsborough-Katastrophe mit 96 Toten im April 1989. Eine erste Untersuchung hatte 1991 ergeben, dass die Tragödie im Fußballstadion von Sheffield ein Unfall war.

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In den vergangenen zwei Jahren wertete die Jury Hunderte von Zeugenaussagen, Bildern und Videos der Katastrophe aus. Nun sollen die Geschworenen in Warrington nahe Liverpool anhand eines Fragenkatalogs bewerten, ob der Einsatzleiter der Polizei von damals, David Duckenfield, falsche Entscheidungen traf. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Strafprozess sondern um eine Untersuchung, die erst die Grundlage zu einer strafrechtlichen Beurteilung sein könnte.

Bei dem FA-Cup-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest am 15. April 1989 war es zu einer Massenpanik gekommen. 96 Menschen starben, 766 Menschen wurden verletzt. Viele gaben der Polizei die Schuld an dem Desaster, die Fans nicht in leerere Bereiche des Stadions umleitete, Rettungskräfte zu spät ins Stadion ließ und die Ereignisse in den folgenden Monaten falsch darstellte.