Bloß nicht in Liga fünf landen
In der kommenden Saison geht es um die Wurst. Der KFC muss unter die ersten Vier, um in die neue Regionalliga aufzusteigen.
Krefeld. Es wird ein Hauen und Stechen, so viel ist klar. In der kommenden Oberliga-Spielzeit geht es darum, mindestens Vierter zu werden. Nur dann winkt die Qualifikation für die Regionalliga. Die ist durch die neue 3. Liga zwar, viertklassig, aber für viele existenziell - auch für den KFC.
"Fußball in der fünften Liga brauchen wir hier keinem zu präsentieren", sagt Otmar Beltau. Jonny Hey, der sportliche Leiter, geht sogar einen Schritt weiter: "Es geht um das Bestehen des Vereins. Platz vier ist eine Pflichtaufgabe. Dafür arbeitet der Vorstand pausenlos."
Doch das Vorhaben ist leichter gesagt als getan. Ein Blick auf die jetzige Oberliga-Tabelle, sowie auf die Abstiegsränge der Regionalliga-Nord verrät, dass nicht weniger als elf Mannschaften um die begehrten vier Plätze kämpfen werden. "Die Gefahr, dass viele dieser Klubs verdammt hoch pokern werden, liegt auf der Hand", sagt Fördervereins-Mitglied Rainer Engel.
Auch der KFC? "Wir müssen ein gewisses Risiko eingehen. Aber es muss überschaubar sein", sagt der Vorsitzende Ralf Houben. Sein Etatansatz für die kommende Spielzeit beläuft sich auf knapp 600 000 Euro. "Aber dieses Geld haben wir noch nicht." Gespräche mit Firmen laufen, durchaus auch positiver Natur, wie sein Stellvertreter Otmar Beltau verlauten lässt. "Ich bin zuversichtlich und hoffnungsfroh."
Allerdings habe es auch bereits einige Absagen gegeben, erklärt Houben: "Unverständlich ist für mich, dass Unternehmen aus Krefeld sehr viel vorsichtiger an den KFC herantreten als solche aus dem Umland." Nach seiner Aussage stehen dennoch einige Sponsoring-Verträge kurz vor dem Abschluss. "Aber das reicht noch lange nicht."
Dabei unterstreicht er auch, dass sich der Vorstand Jürgen Luginger als Trainer wünscht. Aber auch hier herrscht Vorsicht. "Was sollen wir einen Vertrag unterzeichnen, wenn wir das Geld dazu noch nicht haben." Lange will er allerdings das Thema "Trainer-Vertragsverlängerung" nicht mehr ruhen lassen.
Dass der Trainer auch zögert, liegt auf der Hand. "Zwölf, 13 Mann aus dem jetzigen Kader sollten in die kommende Spielzeit mitgenommen werden. Dazu brauchen wir fünf neue, regionalliga-erfahrene Spieler", sagt Luginger. Doch bislang haben erst sechs einen Vertrag über den 30. Juni hinaus. Auf der Tagesordnung stehen aktuell die Personalien Manuel Windges und Tuukka Salonen. "Doch wir müssen uns nichts vormachen. Auch die anderen Vereine investieren. Die Weichen werden in den kommenden Wochen gestellt", so Luginger.
Auch deswegen sei es eine Minute vor Zwölf, glaubt der Fanbeauftragte Klaus Bäcker. "Alle müssen an einem Strang ziehen. Sonst klappt es nicht." Angst und Bange wird es ihm, wenn er an die mögliche fünfte Liga denkt. "Schon die jetzige vierte Liga tut weh", sagt Bäcker. Sein Traum: "Einmal meinem Sohn eine volle Grotenburg zeigen. Dafür müssen auch mal Zuschauer ins Stadion kommen, die früher da waren." Ein Wunsch, den auch der ehemalige Torwart Werner Vollack hegt. "Dieser Verein und dieses Stadion haben die fünfte Liga nicht verdient."