KFC Uerdingen „Das war ein Wahnsinn“ - KFC geht in der Nachspielzeit gegen Meppen K.o.

Krefeld · Der KFC Uerdingen verspielt in Meppen einen sicher geglaubten Sieg binnen elf Minuten und verliert noch 2:3.

Stefan Reisinger gab mit dem KFC eine 2:0-Führung aus der Hand.

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Stefan Reisinger hat in seiner 15-jährigen Profikarriere als Spieler Vieles erlebt  in seinen über 300 Spielen in deg Bundesliga und der 2. Liga. Doch das, was am Samstag kurz vor 16 Uhr im Meppener Stadion passierte, das konnte der 37-Jährige nicht so recht fassen: „Das war ein Wahnsinn. So etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt“, sagte der Übergangstrainer des KFC Uerdingen nach dem 2:3 seiner Mannschaft im Emsland.

Beister: „Wir haben uns aus dem Konzept bringen lassen“

Es war wie ein Schlag ins Gesicht, ein Knock-out in der Nachspielzeit für den Aufstiegsanwärter. Und der Schrecken der Uerdinger hatte einen Namen: Nick Proschwitz. Der Stürmer der Meppener hatte zunächst den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt, dann flankte er in der 95. Minute einen Ball in den Strafraum. KFC-Verteidiger Dominic Maroh drehte sich weg, hob in der Bewegung aber den Amr, touchierte den Ball – Schiedsrichter Michael Bacher zeigte auf den Punkt. Proschwitz schoss, Tor – 3:2, Jubelstürme bei den Meppenern, Fassungslosigkeit bei den Uerdingern.

„Wir haben uns aus dem Konzept gebracht“, sagte Maximilian Beister, der die Mannschaft mit 1:0 in Führung geschossen hatte. Da  wirkte der KFC stabil, gefestigt. Zwar waren die Meppener die leicht überlegende Mannschaft  bis dahin, das Tor allerdings schossen die Krefelder. Als Zugang Osayamen Osawe eine Schläfrigkeit in der Meppener Abwehr  zum 2:0 nutzte (73.), lagen sich die Uerdinger Spieler, Trainer und Betreuer und Fans in den Armen. Geschäftsführer Nikolas Weinhart, der Reisinger auf der Trainerbank assistierte, fiel seinem Übergangstrainer um den Hals. Doch es war noch nicht das Ende dieses Krimis.

Trainer Reisinger: „Wir haben zu einfach die Bälle verloren“

Binnen elf Minuten schlugen die Meppener zurück. Der KFC klappte zusammen,  verlor komplett die Spielkontrolle. Wenig später war die neunte Saisonniederlage perfekt. „Das dürfen wir nicht mehr verlieren. Es war ein bitterer Schlag“, sagte Beister, „Jetzt müssen wir Charakter und eine Reaktion zeigen. Leidenschaft und Einsatzbereitschaft waren da.“

Der KFC bot eine wankelmütige Vorstellung. Verunsicherung in Hälfte eins, die nach der Pause und dem Führungstreffer – einer schönen Zusammenarbeit Stefan Aigners mit Beister – vorübergehend mehr Stabilität wich.  Doch diese Kontrolle ging vor dem Anschlusstreffer wieder verloren. „Wir haben zu einfach die Bälle verloren, waren viel zu passiv nach dem 2:0. Da hätten wir fokussiert bleiben müssen“, klagte Reisinger. Doch anstatt sich auch mit dem Körper in den Zweikämpfen den Meppenern entgegen zu stellen, ließen die Uerdinger die Gegner zurück ins Spiel kommen.