Auch KFC-Trainer Edgar Schmitt war nach einer insgesamt enttäuschenden und harmlosen Vorstellung ziemlich angefressen: "Das war das schlechteste Spiel unter meiner Regie. Wir haben zu wenig Druck entfacht und unser spielerisches Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Ich bin echt sauer, aber es geht weiter. Am Sonntag in Düsseldorf müssen drei Punkte her."

Auch Vereinsboss Lakis zeigte sich ernüchtert. "Wir hätten den Sieg nicht verdient gehabt. Das war nicht nur spielerisch ein Rückschlag. Die erfahrenen Spieler sollen mehr Verantwortung übernehmen. Ich verstehe nicht, dass die jüngsten Akteure Ecken und Freistöße schießen müssen. Die erste Hälfte war grauenhaft", sagte der Mäzen.

In den ersten 45 Minuten gab es auf dem gepflegten Rasen in Hiesfeld viel Leerlauf. Die Gastgeber, genannt die Veilchen, verstanden es, die Zweikämpfe zu suchen, und den Spielfluss der Uerdinger erst gar nicht aufkommen zu lassen. Ailton, der wieder von Beginn an stürmte, blieb blass und wurde zur Pause durch Gzim Rexhaj ersetzt. Beide Mannschaften blieben in Strafraumnähe ungefährlich - ein Distanzschuss von Sven Kegel aus rund 20 Metern ausgenommen (21.).

Im zweiten Durchgang steigerten beide Kontrahenten die Schlagzahl. Uerdingen erhöhte nun immer weiter den Druck, die Hiesfelder gingen aber weiter keinem Zweikampf aus dem Weg und stellten die Räume zu. Der KFC versuchte vergeblich, den Dinslakener Schlussmann Sven Najemnik zu überwinden, der gegen Rexhaj und Raiff parierte. Einmal drosch Raiff den Ball sogar nach Vorlage Dennis Geigers weit übers Tor. Viele hohe Bälle waren kein Rezept gegen die kopfballstarke Defensive.

Auf der Gegenseite hatten die Hiesfelder zwei Großchancen. In der 60. Minute rettete KFC-Keeper Ronny Kockel per Fuß auf der Linie, fünf Minuten später setzte Almir Duric einen Linksschuss nach einem Konter knapp am Tor vorbei. Bei der Schlussoffensive des KFC scheiterte Selim Özedemir nach guter Vorarbeit Albayraks am Torwart.