Für den KFC endet eine Saison der Superlative
Statistisch gesehen war die abgelaufene Spielzeit der Uerdinger in vielerlei Hinsicht rekordverdächtig.
Krefeld. Die anvisierte 100 Punkte-Marke hat der KFC Uerdingen am Ende zwar knapp verpasst, trotzdem blickt der souveräne Meister auf eine beeindruckende Saison in der Fußball-Oberliga zurück. Dabei wurden einige neue Vereinsrekorde aufgestellt. An den 38 Spieltagen wurden stolze 96 Punkte gesammelt, was genauso eine neue Rekordmarke wie die 23 Zähler Vorsprung vor dem Tabellenzweiten Turu Düsseldorf darstellt. 16 Mal spielte Torwart Sascha Samulewicz zu Null, ein Erfolg, an dem die Vorderleute um Abwehrchef Ioannis Alexiou großen Anteil haben.
Kein anderer Klub musste weniger als 32 Tore hinnehmen. Keines davon kassierte die Mannschaft von Trainer Eric van der Luer in der ersten Viertelstunde, die Mannschaft konnte also zu Spielbeginn offenbar die Vorgaben des Trainers besonders gut einhalten. Mit insgesamt 16 eigenen Treffern in den ersten 15 Minuten legte der KFC wiederum oft den Grundstein für einen Sieg. Eine „Schwächephase“ gönnten sich die Uerdinger hingegen mehrfach vor der Pause. Zwischen der 31. und 45. Minute blieb die Trefferverteilung mit 11:7 fast ausgeglichen. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Krefelder Torfabrik immer effektiver. Wohl auch wegen konditioneller Vorteile dank der fast professionellen Trainingsarbeit. Trotzdem gelang es nur ein einziges Mal, einen Rückstand noch in einen Sieg zu verwandeln. Am 34. Spieltag drehten Issa, Ellguth und Uzun gegen den VfB Speldorf ein 0:2 in eine Sieg. Von den verbleibenden sechs Partien, in denen der KFC zwischenzeitlich hinten lag, endeten vier Unentschieden, zwei gingen verloren.
Offensiv beeindruckte der KFC mit einem ansehnlichen und effektiven Kurzpassspiel, das die Fans in dieser Art schon lange nicht mehr in der Grotenburg genießen konnten. 98 Tore wurden erzielt, Issa Issa (30 Tore) und Emrah Uzun (28) waren für 58 Treffer verantwortlich. Sieben Klubs der Liga kamen nicht einmal auf diese Zahl erzielter Tore.
Auch bei den Zuschauerzahlen ist der KFC bereits reif für die Regionalliga. Trotz teilweise unattraktiver Dorfvereine als Gegner, sportlicher Langeweile und zahlreichen englischen Wochen in der Rückrunde konnte der Verein seine Gesamtzuschauerzahl aus der NRW-Liga-Saison fast halten. Am Ende kamen im Schnitt 2059 Besucher in die Grotenburg. Damit lägen die Krefelder in der Regionalliga bereits jetzt auf Platz drei hinter RW Essen (8007) und RW Oberhausen (2692). Bei den Spielen in der hochattraktiven 4. Liga mit Traditionsmannschaften wie Alemannia Aachen, RW Essen, Fortuna Köln und möglicherweise dem MSV Duisburg dürfte sich der Zuschauerschnitt in Richtung 3000 bewegen. Der Wuppertaler SV gehört nicht dazu, der Verein meldete gestern Insolvenz an.