Jugendarbeit als Fundament
Der KFC Uerdingen will sich mit seinen Jugendteams in der Niederrheinliga etablieren.
Krefeld. Einmal mit Ailton auflaufen. Ein besonderer Reiz, der zurzeit die Jugendspieler des KFC motiviert. Für die meisten wird es allerdings ein Traum bleiben - unabhängig davon, ob der Brasilianer auch in der kommenden Saison für den KFC spielt. Von den A-Jugendlichen des Krefelder Fußball Klubs, die die Rückkehr in die Niederrheinliga gerade verpasst haben, wird lediglich einem Trio der Sprung in die erste Mannschaft zugetraut. Der Sportliche Leiter des KFC, Wolfgang Maes, sieht das Fundament für erfolgreichen Fußball vor allem in der Jugendarbeit: "Wir müssen versuchen, uns in der Niederrheinliga zu etablieren."
Die C- und B-Junioren spielen zwar in der Niederrheinliga, haben es als Tabellenfünfter bzw. -sechster aber verpasst, sich ihren Platz in der Liga direkt zu sichern. Sie gehen allerdings zuversichtlich in die Qualifikationsspiele. Dagegen muss die A-Jugend nach dem Abstieg in der vergangenen Saison und dem verpassten Wiederaufstieg weiter in der Leistungsklasse darben. Lokalrivale Bayer Uerdingen hat den KFC-Talenten den Aufstiegsplatz mit 59 Punkten vor der Nase weggeschnappt. Und das, obwohl der KFC (58 Punkte) kein Spiel verlor und Bayer im direkten Vergleich vier Punkte abluchste.
Wolfgang Maes will sich nach seiner Zeit als Interimscoach wieder mehr der Jugend widmen und dafür sorgen, dass diese ausreichend gefördert wird. Gerade in diesem Bereich scheint es Probleme zu geben: "Wenn in der Jugendarbeit alles ehrenamtlich läuft und es nicht einmal einen Etat gibt, darf man sich nicht wundern, wenn uns die guten Talente irgendwann den Rücken kehren", so ein Insider.
Das war wohl auch ein Grund dafür, dass Jugend-Geschäftsführer Sakir Kaparoglu kürzlich das Handtuch geworfen hat. Sein Amt wird derzeit kommissarisch von Werner Seel und Jugendkoordinator Marcus Felix übernommen. Maes will sich zu finanziellen Problemen nicht äußern, hat aber Veränderungen für die nächsten Monate angekündigt.
Immerhin gibt es einige Spieler, die beweisen, dass die Uerdinger Jugendarbeit Früchte trägt. Einer von ihnen ist David Machnik, der in der nächsten Saison für den Ligakonkurrenten aus Fischeln auflaufen wird.
Das neuste Talent der Uerdinger heißt Selim Özdemir. Özdemir trainiert schon die ganze Saison bei der Niederrheinligamannschaft mit und hat dort elf Spiele absolviert und sogar schon drei Tore geschossen. Und Maes glaubt: "Es können noch zwei weitere aus der A-Jugend den Sprung schaffen und auch nächstes Jahr gibt es wieder drei bis vier Kandidaten für die erste Mannschaft." Aus dem aktuellen A-Jugendkader wird Stefano Borges und Cerbrail Kaplan der Sprung zugetraut.
Der sportliche Leiter gibt aber auch zu verstehen: "Der Aufstieg in die Niederrheinliga ist nicht mehr so einfach wie früher." Vor allen Dingen weil der KFC, nach dem Weggang vom Löschenhofweg den Anschluss an die nationale Spitze verloren hat. Zeitweise trainierten die Jugendmannschaften auf drei verschiedenen Sportplätzen.
Doch Dank des neuen Kunstrasens können nun alle Teams an der Grotenburg trainieren. Dadurch erhofft sich der Klub einen neuen Schub - der wohl auch dringend nötig ist. So befürchtet Maes, dass den Verein einige talentierte Spieler verlassen könnten, wenn die A-Jugend nicht spätestens nächstes Jahr wieder aufsteigt.