KFC: Feuer im Pulverwald

Trainer Stefan Krämer warnt vor dem Duell des Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen vor Gastgeber TuS Erndtebrück.

Foto: Andreas Bischof

Für Stefan Krämer ist es am Samstag (14 Uhr) der zweite Besuch in der Pulverwald-Kampfbahn binnen vier Tagen. Am Mittwochabend beäugte der 51-jährige Trainer von Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen schon die Konkurrenz im Aufstiegsrennen. Viktoria Köln hatte so ihre liebe Mühe gegen den Tabellen-15. TuS Erndtebrück, wie Krämer berichtete.

Die Kölner verschossen in der letzten Minute einen Elfmeter und ließen zwei Punkte liegen im Wittgensteiner Land, wo die Tabellenführer aus Uerdingen ihren Vorsprung auf die Kölner, die zwei Nachholspiele haben, auf sieben Punkte ausbauen wollen. Die Viktoria hat am Sonntag Rot-Weiss Essen zu Gast. Das Fernduell um die Spitze biegt auf die Zielgerade ein. Krämers Respekt vor Erndtebrück ist groß. Zuletzt machte der Aufsteiger Schlagzeilen, als er Drittligist Sportfreunde Lotte aus dem Westfalenpokal warf, 4:0 beim Wuppertaler SV gewann und nun dem amtierenden West-Meister einen Punkt abtrotzte. Krämer sagt: „Der Gegner ist in sehr guter Verfassung. Wir müssen ihn hoch anlaufen, möglichst mehr richtig als falsch machen und keine Bälle im Zentrum verlieren. Sonst drohen schnelle Konter. Wir sollten mindestens genauso viel laufen wie der Gegner.“

Auch die Platzverhältnisse seien zu beachten. In Erndtebrück liegt ein schon älterer Kunstrasen. Krämer: „Wir sollten nicht eine Sekunde über die Bedingungen nachdenken. Damit sind wir seit Wochen gut gefahren.“ Als bessere Vorbereitung trainierten die Uerdinger auf dem eigenen Kunstrasen vor der Grotenburg. Am Freitag setze sich der Tross nach dem Nachmittagstraining Richtung Siegen in Bewegung. In einem Hotel wurde übernachtet. Krämer will keine zwei- bis dreistündige Busfahrt am Spieltag. Eine gesteigerte Drucksituation sieht der Uerdinger Trainer für seine Mannschaft nicht: „Fußballer haben keinen Druck. Es ist der schönste Beruf der Welt. Der Aufstieg ist eine Riesenchance für alle Beteiligten. Ich habe das schon zweimal erlebt. Von mir aus könnten wir gleich wieder spielen.“ Das passt zur Mentalität des Uerdinger Trainers. Er sieht lieber die Chancen als das Risiko, das er in seinen Matchplan bewusst einkalkuliert.

Dass sich Krämer nach dem 3:0-Sieg gegen Wegberg auch Fragen zur vermeintlich verbesserungswürdigen Chancenverwertung anhören musste, ist eher Ausdruck eines Luxusproblems. Keine Mannschaft der Welt schlägt aus nahezu jeder Großchance Kapital, schon gar kein Regionalliga-Spitzenreiter. Die Torarmut des ersten Halbjahres ist verflogen. Unter dem neuen Trainer sind Erfolgserlebnisse die Regel: Krämer: „20 Tore in sechs Spielen sind ja auch nicht so schlecht.“