KFC hält gegen Besiktas lange mit

1:5 verlieren die Uerdinger gegen den türkischen Erstligisten.

Krefeld. Orientalische Lieder klingen aus der Grotenburg, ein Döner-Verkäufer preist seine Waren an. Sogar die Gegentribüne ist an diesem Abend geöffnet — aus gutem Grund: Der 13-malige türkische Meister Besiktas Istanbul gibt sich die Ehre in Krefeld.

Türkische Fans aus der gesamten Region sind gekommen, mehr als ein Dutzend türkische Journalisten bevölkern die Pressetribüne. Insgesamt 2.670 Zuschauer geben dem Duell gegen den NRW-Ligisten KFC Uerdingen einen tollen Rahmen.

Die Besiktas-Fans brüllen in der ersten Hälfte ohne Pause, die wenigen Uerdinger Fans versuchen erst gar nicht, dagegen anzukommen und beschränken sich aufs Applaudieren. Ein wenig Europapokal-Atmosphäre in der Grotenburg, die sich auch Rudi Völler nicht entgehen lässt.

Anders als vor zwei Wochen, als Michael Skibbe mit Eskisehirspor nur eine B-Elf in der Grotenburg auflaufen ließ, hatte Besiktas-Trainer Carlos Carvalhal alle Stars mitgebracht. In der ersten Hälfte liefen Spieler wie Rüstü, Ricardo Quaresma oder Roberto Hilbert auf. KFC-Coach Peter Wongrowitz hatte weitgehend die Elf vom 4:0-Sieg in Herne aufgeboten. Neben Jochen Höfler durfte Jonas Kremer stürmen.

Eben jener Kremer sorgt nach 17 Minuten für die Überraschung: Plötzlich steht er frei vor dem Besiktas-Tor, weil die Abseitsfalle nicht zugeschnappt hatte, und schiebt den Ball gekonnt durch die Beine von Torhüter Rüstü ins Tor.

Ein fragwürdiger Elfmeter, verursacht von Njambe, verhilft den Gästen zum 1:1 (27.). Aufgrund des ausgeglichenen Spielverlaufs unverdient ist das 2:1 für Besiktas nach 41 Minuten durch Simao Sabrosa. Fast gleicht der KFC noch aus, doch Höfler Freistoß aus 19 Metern verfehlt das Tor nur knapp (44.).

Liebling der türkischen Fans ist der portugiesische Nationalspieler Ricardo Quaresma, dem die Besiktas-Fans im Minutentakt huldigen. Quaresma bedankt sich mit feinen Kunststücken. Als der Ballkünstler kurz nach dem Seitenwechsel zum 3:1 abstaubt, folgen die nächsten Sprechchöre.

Bedingt durch die vielen Wechsel auf beiden Seiten verflacht die Partie, die Gäste erzielen zwei weitere Tore. Rudi Völlers Sohn Kevin geriet noch mit Star Quaresma aneinander, so wie einst der Papa mit Frank Rijkaard. Doch die Sache lief glimpflich ab.

Wongrowitz war mit dem Spiel in der zweiten Hälfte nicht einverstanden. „Da haben wir zu viele Fehler gemacht. Wenn die Einwechselspieler den Anspruch haben, spielen zu wollen, muss mehr kommen.“