KFC Uerdingen KFC Uerdingen probt den Aufgalopp ohne Achenbach

Der zurückgetretene Kapitän ist noch im Urlaub, Christopher Schorch nur in zivil dabei — beim ersten Training des KFC Uerdingen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Um kurz nach zehn Uhr beginnt die neue Zeitrechnung beim KFC Uerdingen. Schon am Vormittag herrschen auf dem neuen Trainingsgelände auf der Anlage des SV Oppum hochsommerliche Temperaturen. Nach einer Ansprache von Trainer Michael Wiesinger und der Vorstellung der neuen Spieler geht es hinaus auf den Platz. Wiesinger, der für zwei Jahre nun die Krefelder betreuen soll, will dem Team in den nächsten Wochen seine Werte vermitteln und vorleben: „Es geht darum, das Kollektiv und die Mannschaft zu leben. Vielleicht muss man dabei auch mal Dinge tun, die einem nicht so in den Kram passen.“

Ein lockeres Training. Etwa 30 Fans sind gekommen. Ein erstes Kennenlernen. Bis auf Kapitän Timo Achenbach der nach Aussage von Vorstandsmitlied Nikolas Weinhart noch im Urlaub weilt, und Christopher Schorch, der nach der Vorstellung in der Kabine und einem kurzen Gespräch mit dem Vorstand die Anlage wieder verlässt, sind alle erschienen. Weinhart sagt: „Es hat nichts mit dem Verein zu tun. Es sind private Gründe.“

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KFC-Präsident Mikhail Ponomarev und Weinhart haben auf einer überdachten Reservebank Platz genommen und verfolgen das Training. Co-Trainer Stefan Reisinger läuft schon mit — genauso wie die neuen Spieler Marcel Reichwein, Florian Rüter, Connor Krempicki, Mario Erb sowie die Torhüter Robin Benz und Tim Schneider. Und auch Andreas Bosheck, der jahrelang der Mann im Kostüm des Maskottchens Grotifant war, wuselt auf dem Platz jetzt als Mannschaftsbetreuer mit. Auf die Frage, ob nach dem 22-jährigen offensiven Mittelfeldspieler Krempicki noch weitere Zugänge folgen, sagt Weinhart: „Wir haben noch die eine oder andere Idee. Wir haben aber 21 Spieler und keinen Druck.“

Vor allem der neue Coach will seine Mannschaft in Aktion sehen. Doch gibt es auch schon die erste Blessur. Tanju Öztürk humpelt mit muskulären Wadenproblemen vom Platz. Und nicht alle haben die alte Saison schon abgestreift. Angreifer Philipp Goris trabt nur um den Platz. Ein bekanntes Bild aus der vergangenen Saison. Seine Leistenprobleme haben sich wieder gemeldet.

Nach knapp 75 Minuten ist die erste Trainingseinheit Geschichte. Wiesinger ruft die Mannschaft noch einmal zusammen. Noch ein paar Worte, dann ist der erste Arbeitstag vorbei. Für heute hat der 44-Jährige einen Laktattest angesetzt. Alle Spieler sollen frisch sein. Wiesinger sagt: „Hier haben wir eine neue Heimat gefunden. Es ist ein Neustart. Die Spieler merken, es passiert etwas. Die Basics sind da. Die Stimmung ist sehr gut. Eine gewisse Anspannung war spürbar, auch bei mir. Jeder will sich zeigen.“