Fußball Kiprit rettet dem KFC einen Punkt
Krefeld · Der Fußball-Drittligist sammelt den zweiten Punkt in dieser Spielzeit und zeigt Moral nach Rückstand.
Muhammed Kiprit fackelt nicht lange, wenn er mit dem Ball am Fuß vor dem gegnerischen Tor auftaucht. So geschehen auch im Heimspiel des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen gegen die U23 des FC Bayern München. Der Stürmer der Krefelder erzielte den 1:1-Endstand. Beide Saisontore des Teams gehen damit auf sein Konto. Das Remis fiel leistungsgerecht aus. Erneut aber lief der KFC einem Rückstand hinterher, wenn auch nur für fünf Minuten. Trainer Stefan Krämer lobte die Reaktion seiner Mannschaft auf den Gegentreffer, monierte aber die schnellen Ballverluste im ersten Durchgang: „Da waren wir zu hektisch.“ Die Partie fand ohne Zuschauer statt, weil es die Corona-Lage in Düsseldorf so gebot.
Der Moment des Spiels
Ein langer Ball des Münchners Jamie Lawrence auf Leon Dajaku, der mit einer Kombination aus Schulter und Kopf das Spielgerät im Uerdinger Tor unterbringt. Es war jedoch eher eine Initialzündung für die Gastgeber, die sich gegen die dritte Niederlage der Saison auflehnten und ihre beste Phase des Spiels folgen ließen. „Darauf können wir aufbauen. Die Fans hätten uns noch einmal einen Pusch geben können“, sagte Torschütze Kiprit.
Der Mann des Spiels
Wieder war Muhammed Kiprit zur Stelle, als es darum ging, den KFC auf die Anzeigetafel zu bringen. Vorlage Fridolin Wagner in die Tiefe, Abschluss Kiprit. „Er bringt eine hohe Abgezockheit mit. Er hat gute Anlagen“, sagte Trainer Krämer über den 21-Jährigen.
Der Aufreger des Spiels
In Unterzahl mussten die Uerdinger das Spiel über die Zeit bringen. Fridolin Wagner hatte nach einem Foul an Münchens Jamal Musiala im Mittelfeld die Rote Karte gesehen, als er den Gegenspieler im Laufduell zu Fall brachte. Der Ball war dabei schon einige Meter weg. Eine harte Entscheidung dennoch des Unparteiischen Lukas Benen. Der KFC kam jedoch mit dem Punktgewinn davon. „Die Rote Karte war übertrieben“, meinte Kapitän Christian Dorda.
Die Chronik des Spiels
Angesprochen auf die magere Punktausbeute, ein Zähler aus drei Spielen, nach dem Umbruch im Sommer sagte Geschäftsführer Nikolas Weinhart vor dem Anpfiff: „Man erhofft sich natürlich den einen oder anderen Punkt mehr, aber wir können das realistisch einschätzen und dem Ganzen Zeit geben. Ich bin sicher, dass die Ergebnisse auch kommen werden.“ Trainer Stefan Krämer versprach ein aktiveres Vorgehen seiner Mannschaft, kein Lauern auf Konter wie in Rostock. „Man muss dennoch den Blick auf die Balance haben, sonst erlebt man gegen Bayern ein blaues Wunder“, warnte der Coach ebenfalls vor dem Spiel. Christian Kinsombi begann auf der rechten Außenbahn, wie auch Dave Gnaase und Fridolin Wagner im Mittelfeld. Muhammed Kiprit bildete die einzige Spitze. Adriano Grimaldi fiel mit Adduktorenproblemen aus. Beide Mannschaften mussten auf einem stark ramponierten Rasen antreten, was ein Spiel mit Flachpässen an manchen Stellen schwierig machte. Der Untergrund diente jedoch nicht als Alibi dafür, dass sich die Teams in der Anfangsphase fast ausschließlich außerhalb der Strafräume duellierten. Nach einer halben Stunde hatte es noch keine Seite vermocht, sich einmal gefährlich in Szene zu setzen. Beim KFC fehlte es wie in den Vorwochen schon häufig am letzten, genauen Zuspiel. Anderenfalls waren in der jung besetzten Offensive noch Abstimmungsprobleme erkennbar.
Torlos ging es in die Halbzeit, in der die Rasenpfleger in der Düsseldorfer Arena einiges zu tun hatten, die zahlreichen Löcher zu stopfen. Die Bayern kamen besser aus der Kabine. Der KFC blieb zu passiv, lief in den ersten Minuten nur hinterher. Die Quittung: das 0:1 durch Leon Dajaku nach 53 Minuten. Im Gegenzug aber fast der Ausgleich. Kinsombi tankte sich rechts durch, doch Bayerns Schlussmann Ron-Thorben Hoffmann brachte seine Hände noch an den Ball. Kurze Zeit später aber war Muhammed Kiprit nach Vorlage Fridolin Wagners zur Stelle – 1:1. Beide Mannschaften waren sichtlich bemüht, den entscheidenden Treffer zu setzen, suchten nach der einen Abschlusssituation, die zum Sieg führen könnte. Die Vorteile wechselten im Verlauf der zweiten Hälfte hin und her.