Schulz erlöst den KFC - 2:1 gegen Lippstadt
Krefeld. Der KFC Uerdingen hat das Heimspiel in der Regionalliga-West gegen den SV Lippstadt mit 2:1 (1:1) gewonnen. In einem wahren Abstiegsendspiel waren die Hausherren zunächst optisch überlegen.
Die Chancen von Schulz (3.) und Alexiou (5.) fanden jedoch nicht den Weg ins Tor. Auf der Gegenseite brachte KFC-Schlussmann Robin Udegbe die Gäste mit einer Bogenlampe ins Spiel. Die daraus folgende Angriffsaktion rund 20 Meter vor dem Tor der Gastgeber verteidigte die KFC-Defensive äußerst nachlässig und so lupfte Fritz die Kugel über den verdutzten Udegbe ins Tor (8.).
Abstiegsstimmung machte sich in der mit 1640 Zuschauern nur spärlich besetzten Grotenburg breit. Der Spielfluss der Gastgeber war dahin, die Lippstädter standen extrem tief und lauerten auf Konter. Einen dieser Gegenangriffe musste Alexiou per Kopf im Fünfmeterraum retten. Auf der Gegenseite lief viel über Startelfdebütant Kofi Yeboah Schulz, der mit beherzten Vorstößen die linke Seite beackerte. So war es nicht verwunderlich, dass ein feiner Pass von Schulz auf Lamidi den Ausgleichstreffer einläutete. Mit viel Tempo zog Lamidi an seinem Gegenspieler in den Strafraum und nagelte die Kugel mit links unter die Latte zum 1:1 (38.) - ein Weckruf für Spieler und Fans gleichermaßen.
Nach Wiederanpfiff eröffnete Lamidi die Partie mit einem Weitschuss, der zwei Meter am Tor vorbeiging (50.). Kurze Zeit später zielte Schulz besser. Perfekt bedient von Benjamin Baltes bugsierte Schulz den Ball aus drei Metern über die Linie zum 2:1 (58.). Die Hausherren waren nun dran, die Partie endgültig zu entscheiden. Doch Jakubowski (65.) und Schulz (68.) vergaben die Vorentscheidung. So waren die Gäste weiterhin in der Partie und hatten Pech bei einem Pfostenschuss (74.).
Der immer schwächer werdende Schiedsrichter ermöglichte dem SV dann aus klarer Abseitsposition heraus die Chance zum Ausgleich, die Alexiou aber mit dem langen Bein vereitelte (76.). Mit Glück und Udegbes Faustabwehr in der 94. Minute rettete der KFC diesen wichtigen Dreier über die Zeit.
Robin Udegbe: Der Torwart kann weiterhin nicht ganz an die souveränen Leistungen der Hinrunde anknüpfen. Den Gegentreffer zum 0:1 leitete Udegbe mit einer Bogenlampe ein. Im zweiten Durchgang steigerte sich Udegbe und fischte in der Nachspielzeit einen Freistoß aus dem Winkel. Note: 3
Assimiou Touré: Hatte Phasen mit Licht und Schatten im Spiel. Defensiv solide, nach vorne — wie fast immer — verbesserungswürdig. Note: 3-
Ioannis Alexiou: Rückte für Schattner in die Innenverteidigung an die Seite von Jakubowski. Spielte unaufgeregt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde — vor allem bei einer Rettungsaktion im zweiten Durchgang. Beim Gegentor jedoch auch nicht auf der Höhe. Note: 3
Norman Jakubowski: Behauptete sich vor allem bei den schnellen Vorstößen der Lippstädter. Hatte im zweiten Durchgang aber Glück, als sein Gegenspieler ihm am Strafraum versetzte und nicht erfolgreich abschloss. Note: 3
Ahmed Ammi: Der Rechtsverteidiger war der schwächste Spieler der Viererabwehrkette heute. Stellungsfehler und technische Defizite häuften sich und brachten sein Team damit bei den Kontern der Gäste in Bedrängnis. Note: 4-
Waldemar Schattner: Musste gegen Lippstadt als Sechser ran und verteidigte als einziger Spieler im defensiven Mittelfeld. Während die Balleroberungen gut funktionierten, verlief das Umschaltspiel über Schattner zum Teil schleppend. Note: 3
Kofi Yeboah Schulz: Kam zu seinem Startelfdebüt in der Regionalliga-West und beackerte die linke Außenbahn. Und Schulz war auf Anhieb bester Spieler seiner Mannschaft. Mit viel Willen aber auch Technik und Geschwindigkeit setzte sich der lange Schlacks immer wieder auf links durch. Sein Pass vor dem Tor von Lamidi war erste Sahne. Beim Siegtor zum 2:1 bewies er Torjägerqualitäten. Note: 2+
Lance Voorjans: Durfte sich als kreativer Kopf im zentralen offensiven Mittelfeld versuchen. Doch der Versuch dürfte gescheitert sein, Voorjans verlor vor allem in der Anfangsphase viele einfache Bälle in der Vorwärtsbewegung. Note: 4-
Benjamin Baltes: Der rechte Außenbahnspieler kam im ersten Durchgang nur selten zum Flanken und verdribbelt sich zu oft in Richtung Eckfahne. In der zweiten Halbzeit aber mit starker Ballführung und dem Pass zum 2:1. Note: 3
Emrah Uzun: Uzun hatte seine auffälligste Szene, als er nach wenigen Minuten einen Freistoß rund 30 Meter vor dem gegnerischen Tor rausholte. Danach lief das Spiel am Stürmer weitestgehend vorbei. Viel Aufwand, wenig Ertrag. Note: 4
Moses Lamidi: Auch Lamidi brauchte lange, um in die Partie zu kommen. Sein Antritt und sein Torabschluss mit links unter die Latte waren dann aber wirklich sehenswert. Note: 3
Deniz Sevinc: Kam in der 79. Minute für den ausgepumpten Schulz in die Partie und ordnete sich im zentralen Mittelfeld ein. Einem starken Zuspiel in die Tiefe standen gleich mehrere unnötige Foulspiele rund um den eigenen Strafraum gegenüber. Ohne Note
Marc-André Nimptsch: Sollte in der Schlussphase mithelfen, die Führung zu halten. Nach Spielschluss kann man sagen: Aufgabe geschafft. Ohne Note
Dominik Oehlers: Nur wenige Minuten war der junge Stürmer auf dem Platz. Konnte Oehlers defensiv einen guten Kopfball für sich verbuchen, fehlte ihm offensiv jedoch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bei einem Konter. Ohne Note