So will der KFC Uerdingen gegen 1860 München gewinnen

Das Team um Trainer Stefan Krämer reist am Sonntag zum Aufsteiger-Duell nach München.

Foto: Christopher Köster

Krefeld. Am Samstag noch ein letztes Training, dann erhebt sich der Tross des KFC Uerdingen in die Lüfte. Vom Rhein-Ruhr-Flughafen in Düsseldorf steuert die Reisegruppe um Trainer Stefan Krämer am Nachmittag den Franz-Josef-Strauß-Airport nahe München an. Am Sonntag erwartet die Krefelder um 13 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße in der bayerischen Hauptstadt das Aufeinandertreffen mit 1860 München. Ein Duell der Aufsteiger vor ausverkauftem Haus, 700 KFC-Fans werden mit dabei sein. Beide Seiten wollen mit einem prominent bestückten Kader ihre Ziele verwirklichen.

Die Krefelder werden es am Sonntag mit einem Angriff zu tun bekommen, der sich in den ersten zwei Wochen der Saison schon den Namen „Ochsen-Sturm“ verdient hat. Sascha Mölders, 33, der frühere Bundesliga-Angreifer des FC Augsburg und sein Nebenmann Adriano Grimaldi, 27, stellten die Abwehrreihen ihrer Gegner schon das eine oder andere Mal vor große Probleme. Beide sind etwa 1,90 Meter groß und wuchtig, wissen ihre Körper einzusetzen. Grimaldi bringt dazu noch etwa 90 Kilogramm auf die Waage, ist dabei aber beweglich und präzise in seinen Zuspielen, hat schon zwei Treffer erzielt.

Der gebürtige Göttinger, der die vergangenen Jahre in Münster gespielt hat, ist Ballmagnet und Schütze zugleich. KFC-Trainer Stefan Krämer hat natürlich auch die Spielweisen der beiden studiert: „Wie die ihre Körper hineinstellen, das ist schon exzellent. Da ist es schwer heranzukommen. Sie haben eine große Stärke bei Standards. Da müssen wir eine gute Zuordnung finden. Einer von beiden lässt sich oft auch mal zurückfallen, wird zum Zehner.“ Ob er seine Viererkette umbauen wird gegen die Offensive der 1860er? „Wir werden jetzt unsere Spieler nicht auf die Streckbank legen. Das würde auch nichts bringen. Wir werden auch keine Dreierkette bauen. Ich vertraue auf meine Jungs, dass sie das hinkriegen.“

Und da wäre auch noch der Uerdinger Christopher Schorch, ebenfalls ein bulliger Zweikämpfer in der Innenverteidigung, enorm stark im Kopfballspiel. Diese Fähigkeit wird er am Sonntag einbringen müssen. Überhaupt habe 1860 wie auch die Uerdinger einen breiten Kader, auch viel Qualität auf den Außenpositionen und im Mittelfeld. Krämer: „Es wird ein interessantes Spiel.“ Mit dabei wird aller Voraussicht nach auch der Rechtsaußen Stefan Aigner sein. Der frühere Löwe spielte schon für München. „Mein Gefühl sagt mir, dass er spielt“, sagte der KFC-Trainer am Freitag. Seine Mannschaft mache überhaupt einen frischen Eindruck: „Sie ist körperlich in einem guten Zustand. Wir können immer noch einmal aufs Gaspedal treten.“

Das ist der KFC-Kader für die Saison 2018/19
36 Bilder

Das ist der KFC-Kader für die Saison 2018/19

36 Bilder

Das taten die Uerdinger, als sie aus einem 1:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg zauberten. Doch trotz der Freudenstimmung am Mittwochabend sieht Krämer noch Luft nach oben in der Entwicklung: „Es gibt noch Phasen, wo es bei uns zu wild läuft. Klar ist, dass wir dem Gegner Stress bereiten wollen mit unserem Anlaufen.“ Doch bei Ballbesitz, so der KFC-Trainer, sei seine Mannschaft noch zu stürmisch, zu hektisch: „Da könnten wir auch mal durchatmen, Ruhe ins Spiel bringen. Da spielen wir noch zu schnell nach vorne und geben den Ball zu schnell wieder her. Bei Ballbesitz könnten wir eher mal die Intensität dosieren statt Vollgas nach vorne zu spielen.“

Eines ist aber klar: „Ich will auch keinen Schlafwagenfußball. Lieber mehr Risiko als zu wenig.“ Eine Notwendigkeit für Wechsel sieht der KFC-Coach trotz der Englischen Woche nicht: „Alle sind gesund und hängen sich voll rein. Im Training geht es bei uns fast so intensiv zu wie im Spiel. Keiner kann sich ausruhen und gibt permanent Vollgas.“