Wagener steigt nicht beim KFC ein
Investor zweifelt an der wirtschaftlichen Integrität des Klubs. Galland widerspricht.
Krefeld. Ein möglicher Einstieg des Unternehmers Gerald Wagener beim KFC Uerdingen hat sich zunächst zerschlagen. Wagener erklärte in einer der WZ vorliegenden E-Mail an den KFC-Verwaltungsrat-Vorstand Andreas Galland, dass er in der gegenwärtigen Situation nicht für ein finanzielles Engagement beim Regionalligisten zur Verfügung stehe.
Als Grund für den Nicht-Einstieg nannte der Unternehmer gleich mehrere Punkte. Vor allem das noch nicht stattgefundene Treffen mit den Vereinsverantwortlichen sowie die bislang noch nicht gewährte Einsicht in die finanziellen Unterlagen des Vereins lassen den Unternehmer zu folgendem Schluss kommen: „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier die Einsicht in die Unterlagen zwar öffentlich zugesagt, aber in der operativen Umsetzung behindert wird.“
Ein Treffen mit Tuncay Yilmaz (2. Vorsitzender KFC Uerdingen) zur Akteneinsicht wurde vom Verwaltungsrat zuletzt nicht zugelassen. Gleichzeitig hatte der Verwaltungsrat mit Herrn Wagener aber Termine für die dritte Juni-Woche zu einem erstmaligen Treffen vereinbart. Dazu wird es aber vorerst nicht mehr kommen.
Wagener erklärte, dass eine mit gebotener Sorgfalt durchgeführte Risikoprüfung (Akteneinsicht) des Objekts (KFC Uerdingen) für ihn unabdingbar für einen Einstieg beim KFC ist. „Dies gilt umso mehr, als dass es sich nicht um geringe Beträge handelt“, so Wagener. Für aufzuklären hält der Unternehmer unter anderem, warum die 1,3 Millionen Euro Verbindlichkeiten, die der Verein bei der Lakis Group hat, nicht in den Bilanzen der Firmengruppe auftauchen. Gleichzeitig kritisierte der Unternehmer die KFC-Verantwortlichen wegen ausbleibender Rückmeldung auf seine geschriebenen E-Mails.
Wagener sagte, dass er bereits ein Konzept entwickelt habe, in dem der KFC Uerdingen ein zentrales Marketingtool der Deutschen Sportlotterie hätte werden können. Eine Realisierung dieses Projekts hält der Unternehmer aber jetzt für ausgeschlossen, da er Zweifel an der wirtschaftlichen Integrität des Vereins habe.
Andreas Galland reagierte überrascht „Ich bedaure diese Nachricht von Herrn Wagener. Für uns sind die Kritikpunkte aber nicht nachvollziehbar. Aus unserer Sicht erfolgt zuerst ein Treffen mit einem möglichen finanziellen Unterstützer, und daraufhin wird nach einer beidseitig unterschriebenen Absichtserklärung eine Akteneinsicht gewährt“, sagte Galland und ergänzte: „Ich stehe jederzeit zu einem Gespräch mit Herrn Wagener bereit, wenn dieser es sich noch einmal anders überlegen sollte.“