KFC Uerdingen Wie Pawlak seinen Luxus-Kader führt
Der KFC-Trainer setzt in den restlichen Spielen auf Teamgeist und Leistung.
Krefeld. Die entscheidende Saisonhälfte in der Fußball-Oberliga beginnt. Am Sonntag geht es für den Spitzenreiter KFC Uerdingen um einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg. 15 Spiele noch, knapp drei Monate sind es bis Ende Mai — bliebe alles so wie bisher, dann wäre es geschafft.
Zur Verfügung hat Trainer André Pawlak dabei einen für diese Spielklasse hochwertigen Kader, noch ein bisschen edler als in der Hinrunde, noch ein bisschen reifer. Die drittliga-erprobten Kefkir und Schwertfeger sind neu dabei, Ex-Bundesliga-Profi Charles Takyi wieder fit. Klar ist aber: Nur eine funktionierende Mannschaft kann den Weg in die Regionalliga schaffen. Zerwürfnisse könnten die Mission noch gefährden.
Daher ist es auch eine Herausforderung für den 46-jährigen Cheftrainer, seine Spieler bei Laune zu halten — denn bei aller gemeinsamen Freude über jeden Erfolg. Es gibt immer auch Enttäuschte, die eben nicht wie erhofft regelmäßig spielen dürfen. Pawlak sagt: „Wir werden insgesamt rotieren müssen. Die Leistung zählt. Jeder kann sich anbieten. Die Chance eines jeden wird kommen. Wer aber vielleicht nur zweimal pro Woche trainiert hat, wird schlechte Karten haben.“
Immer wieder gab es in der Hinrunde Verletzungen, zwischenzeitlich fielen sieben Stammspieler aus. Trotzdem stimmte die Leistung. Der Teamgeist ist auf dem Platz und in der Kabine zu beobachten, wenn die Spieler nach jedem Sieg ein Gruppenbild aus der Umkleide bei Facebook reinstellen — wie Wegmarken in Richtung Meisterschaft. Pawlak sagt: „Als Trainer muss ich auch mal unpopuläre Maßnahmen treffen. Wir haben aber alle dasselbe Ziel: den Aufstieg. Ich konnte mich bisher auf alle verlassen. Jeder wird gebraucht. Ich vertraue dem Team zu 1000 Prozent.“
Der KFC-Trainer verfügt derzeit über 25 Kaderspieler. So viele jedoch sollen nicht mehr jeder Delegation angehören, die den KFC in einem Spiel vertritt. Pawlak will vor jedem Match 19 Spieler nominieren, es wird also auch immer den einen oder anderen Härtefall geben. Der KFC-Trainer sagt: „Die Trainingsleistung steht im Vordergrund. Niemand darf sich ausruhen. Wir müssen noch 15-mal auf Topniveau spielen, um das Ziel zu erreichen. Ich werde keine Rücksicht auf Namen oder Vertragssituationen nehmen.“
Denis Jovanovic, der kaum zum Einsatz kommt, sei schon bedeutet worden, dass es für ihn über den Sommer hinaus beim KFC keine Perspektive mehr gibt. Zudem verletzten sich Aleksandar Pranjes und Johannes Dörfler im Test am vergangenen Wochenende an den Bändern. Es kann also auch sein, dass sich der Verdrängungskampf innerhalb der Mannschaft wie in der Hinrunde schon allein durch mehrere Ausfälle selbst regelt.