Kompromiss: EM-Test gegen Israel am 31. Mai

München (dpa) - Im Konflikt um die Anstoßzeit der EM-Generalprobe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Israel haben der DFB und die ARD eine Lösung gefunden. Das Länderspiel wird nun bereits am 31. Mai um 20.30 Uhr in Leipzig ausgetragen.

Der ursprüngliche Spieltermin war der 1. Juni.

Die Vorverlegung bezeichnete der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einer Pressemitteilung als „Entgegenkommen“ der ARD, die den EM-Test live überträgt. „In freundschaftlichen Gesprächen wurde eine Lösung für beide Seiten gefunden“, erklärte ARD-Programmdirektor Volker Herres in einer Mitteilung des Verbandes.

Vorangegangen war ein Tauziehen zwischen der sportlichen Leitung der Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff sowie dem übertragenden TV-Sender. Löw hatte auf eine frühe Anstoßzeit um 18.00 Uhr am 1. Juni gedrängt, damit seine 23 EM-Spieler direkt im Anschluss an die Partie noch in ihre Heimatorte reisen könnten. Der Bundestrainer wollte Kapitän Philipp Lahm & Co. im Anschluss an die fast dreiwöchige Turniervorbereitung noch „zwei volle freie Tage“ vor der Abreise ins EM-Quartier am 4. Juni gönnen.

Wunsch der ARD war eine Übertragung am späteren Abend, darum kam es zum Wechsel von Freitag auf Donnerstag. „Wir stellen den Sendeplatz zur Primetime am Donnerstag zur Verfügung und kommen damit den Wünschen des Bundestrainers nach. Gleichzeitig profitieren Millionen von Zuschauern, die um 18 Uhr keine Möglichkeit gehabt hätten, das Spiel live im Fernsehen zu verfolgen“, erläuterte Herres.

Teammanager Bierhoff dankte der ARD für ihre „Flexibilität, auf unsere Wünsche einzugehen“. Mit der Verlegung sei „gewährleistet, dass die Spieler am nächsten Tag behandelt werden und regenerieren können, bevor sie zwei freie Tage vor dem Abflug nach Polen zur EURO 2012 haben“. Ansonsten hätten die Spieler erst am Samstag aus Leipzig abreisen können und nur den Sonntag vollständig bei ihren Familien verbringen können.

Die Spielverlegung käme auch den Gästen aus Israel entgegen, wie der neue DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hervorhob. „Denn am Freitagabend beginnt bei Sonnenuntergang der Sabbat, der heilige Ruhetag. Viele Juden in Deutschland und besonders in Israel hätten sich das Spiel nicht anschauen können“, erläuterte er.

Für den zweitägigen Kurzurlaub der Spieler muss Löw die Vorbereitungszeit auf die Europameisterschaft vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine notgedrungen um einen Tag verkürzen. Diese beginnt am 11. Mai mit einem ersten Trainingslager auf Sardinien. Eine Woche später erfolgt die Weiterreise in ein zweites Camp in Südfrankreich. Direkt von dort erfolgt die Anreise nach Leipzig zur Partie gegen Israel. Aus Südfrankreich unternimmt die DFB-Auswahl bereits zuvor am 26. Mai einen kurzen Abstecher zu einem ersten Testspiel in Basel gegen die Schweiz.

Das eigentliche EM-Unternehmen beginnt am 4. Juni. An diesem Montag reist die Nationalmannschaft von Frankfurt am Main in das EM-Basisquartier nach Danzig. Das erste EM-Spiel bestreitet die deutsche Mannschaft am 9. Juni in Lwiw gegen Portugal. Weitere Gruppengegner der Löw-Truppe sind am 13. Juni der WM-Zweite Niederlande sowie am 17. Juni Dänemark. Zu allen drei Partien muss die deutsche Mannschaft jeweils aus Danzig in die Ukraine reisen.