Löw: Merkel und Schweinsteiger würden harmonieren
Berlin (dpa) - Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat im WM-Jahr in einem ungewöhnlichen Interview Einblicke in sein Seelenleben gegeben.
45 Prominente stellten dem 53-Jährigen im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ ihre teils sehr persönlichen Fragen. „Als ich erfuhr, dass sich unser Torwart Robert Enke selbst getötet hatte, lag ich in der Nacht wach und habe geweint“, antwortete Löw auf die Frage des Fotografen Thomas Struth, ob er schon einmal um einen Spieler geweint habe.
Auf die Frage der Schauspielerin Christiane Hörbiger nach dem bisherigen Höhepunkt seines Lebens, nannte er nicht etwa einen beruflichen Erfolg - sondern die Besteigung des Kilimandscharo. Auf dem Gipfel habe er das Glücksgefühl gespürt, dass man fast alles schaffen könne. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würde Löw, wäre sie in der Nationalmannschaft, im Mittelfeld nahe Bastian Schweinsteiger spielen lassen, antwortete er auf die Frage der Schriftstellerin Juli Zeh. „An seiner Seite würde sie sich besonders wohlfühlen.“
FDP-Chef Christian Lindner brachte das aktuelle Thema Homosexualität im Fußball zur Sprache. In dieser Frage könne man Politik und Fußball nicht vergleichen. „Die Gefühle im Stadion schlagen spontan sehr hoch“, sagte Löw. Oute sich ein aktiver Spieler als homosexuell, bekomme er die Reaktionen rivalisierender Fans unmittelbar zu spüren. „Ich wünsche mir aber, dass Thomas Hitzlspergers Bekenntnis bei uns allen zu einem entspannteren Umgang mit dieser Thematik beiträgt.“