Löw trifft Klopp - BVB-Coach: Sehr gutes Gespräch
Dortmund (dpa) - Joachim Löw hat vor den abschließenden WM-Qualifikationsspielen der Fußball-Nationalmannschaft gegen Irland und in Schweden seine Planungen weiter vorangetrieben und sich dabei nach einem Gespräch mit Rudi Völler auch mit Dortmund-Trainer Jürgen Klopp ausgetauscht.
„Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Jogi Löw, Andreas Köpke und ich haben alle relevanten Themen besprochen“, sagte Klopp der „Bild“-Zeitung. Der BVB-Coach berichtete von einem Treffen mit dem Bundestrainer auf dem Trainingsgelände des Clubs am Mittwoch. „Es war ein gutes Gespräch in entspannter Atmosphäre.“
Details über die Unterredung zwischen Löw und Klopp wurden ebenso wenig bekannt wie ein neuer Stand in der Dauerdebatte um ein eventuelles Comeback von Leverkusens Stürmer Stefan Kießling. Löw beobachtete die Bayer-Partie in der Champions League gegen Real Sociedad San Sebastian (2:1) als Tribünengast, nachdem er sich am Vortag mit Sportdirektor Rudi Völler in Düsseldorf getroffen hatte. „Ich werde zu diesem Thema noch nichts sagen. Wir hatten ein Spiel und wir haben gewonnen“, sagte Kießling dem TV-Sender Sky.
Wenige Stunden zuvor hatte sich Löw mit Klopp getroffen. Wichtige Themen dürften dabei die Personalien Mats Hummels und Roman Weidenfeller gewesen sein. Für Innenverteidiger Hummels hatte Klopp nach dessen schlechter Leistung gegen Paraguay (3:3) zuletzt indirekt fehlende Rückendeckung durch den Bundestrainer beklagt. „Wenn Fehler Namen kriegen, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ein Dortmund-Spieler ist. Solche Dinge müssen dann auch mal aufgeklärt werden“, hatte Klopp gefordert.
Da auch Torwartrainer Köpke bei dem Treffen anwesend war, dürfte das Trio auch über eine mögliche Nominierung von BVB-Keeper Weidenfeller gesprochen haben. Löw und Köpke hatten die Entwicklung des lange ignorierten Torwarts gelobt. Eine Berufung schon für die Partien gegen Irland (11. Oktober) in Köln und Schweden (15. Oktober) in Stockholm ist aber fraglich. Manuel Neuer ist weiterhin die klare Nummer eins. Hinter dem Bayern-Schlussmann war zuletzt René Adler erster Stellvertreter. Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen waren Kandidaten für die Rolle als dritter Schlussmann.
Mit seinem Assistenten Hansi Flick und Köpke schaute sich Löw das Bayer-Spiel gegen San Sebastian an. Dabei konnte das DFB-Trainertrio auch Kießling begutachten. Nach den Verletzungen der Angreifer Miroslav Klose (Fuß) und Mario Gomez (Knie) war die Debatte um ein Comeback Kießlings wieder entfacht worden. Franz Beckenbauer bezeichnete es als „merkwürdig“, dass der Bayer-Stürmer bisher nicht berücksichtigt wurde.
Löw hatte ein Gespräch mit dem seit der WM 2010 nicht mehr berücksichtigten Bundesliga-Torschützenkönig angekündigt. Kießling äußerte sich am Mittwochabend kryptisch. Dass er sich „noch“ nicht äußern wolle, lässt Raum für viele Spekulationen.
Der Bundestrainer hofft noch auf eine rasche Genesung von Klose. Aber auch bei einem Ausfall des Lazio-Angreifers wäre ein rasches Comeback von Kießling unwahrscheinlich. Löw betrachtet ihn offenkundig weiterhin nur als absoluten WM-Notnagel.
Der Bundestrainer wird seinen Kader am Freitag benennen. Definitiv verzichten muss Löw neben Gomez auf die verletzten Dortmunder Marcel Schmelzer und Ilkay Gündogan sowie Arsenal-Profi Lukas Podolski. Die Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Mario Götze kehren ins Aufgebot zurück, nachdem sie die September-Siege gegen Österreich (3:0) und die Färöer (3:0) verpasst hatten. Schweinsteiger kann in Schweden sein 100. Länderspiel bestreiten. Die DFB-Auswahl braucht noch einen Sieg, um sich fix für die WM in Brasilien 2014 zu qualifizieren.