Medienverbot für Seeler-Enkel und Talent Öztunali
Hamburg (dpa) - Uwe Seelers Enkel im Trikot der Türkei? Kaum vorstellbar. Der schüchterne Levin Öztunali ist stolz auf seinen Opa und lacht bei den gemeinsamen Stadionbesuchen am Hamburger Volkspark artig über die Sprüche von „Uns Uwe“.
Doch während der fast 75-Jährige an jedem Mikrofon anhält, sagt der deutsche U-15-Nationalspieler kein Wort zur Presse und ist froh, dass er nicht Seeler heißt. Die Last ist so schon groß genug. „Er findet das schon toll, was sein Opa geleistet hat, aber für ihn ist es besser, dass er nicht so in der Öffentlichkeit steht“, sagte Mutter Frauke Seeler der Nachrichtenagentur dpa.
Vergleiche mit dem Idol des Hamburger SV seien ihm unangenehm, „er möchte für sich anerkannt werden“. Levins türkischstämmiger Vater und Jugendtrainer Mete Öztunali ergänzt: „Dieses Jahr soll Levin noch nicht mit den Journalisten sprechen“. So hat der Familienrat der Seelers entschieden, um das Talent zu schützen.
Das hat auch jahrelang funktioniert. Als Levin vor Jahresfrist für die U 15 gesichtet wurde, wusste nicht einmal der DFB, wen er da in den eigenen Reihen hat. Doch dann ging es schnell: Einige Bundesligisten wollten den Mittelfeldspieler abwerben - wie sein Opa blieb der 15-Jährige dem HSV bisher treu.