Messi will als Quali-Käpt'n seine Wunden heilen
Buenos Aires (dpa) - Lionel Messi will seine Wunden heilen. Der beste Fußballer der Welt startet mit der argentinischen Nationalelf in die Qualifikation für die WM 2014.
Für Messi geht es dann auch darum, endlich auch im Trikot der krisengeschüttelten „Albiceleste“ zu glänzen und den vielen Kritikern daheim den Mund zu stopfen. Aber der Star des FC Barcelona warnte dieser Tage vor dem Heimspiel in Buenos Aires gegen die Auswahl von Chile: „Allein kann ich nichts gewinnen, es hängt von allen ab, wie bei Barcelona.“
Der 24-Jährige räumt indes ein, dass es mit der Nationalelf aus welchen Gründen auch immer überhaupt nicht klappt: „Wir erleben einen Reinfall nach dem anderen“. Das Fiasko bei der „Copa América“, als die Argentinier im Juli vor eigenem Publikum bereits im Viertelfinale gegen Nachbar und Erzrivale Uruguay ausgeschieden waren, ist noch frisch in der Erinnerung der Fans. Messi, der in Europa Tore wie am Fließband schießt, traf zu Hause in vier Begegnungen nicht ein einziges Mal. Schon bei der WM 2010 war er leer ausgegangen.
Bei der „Copa“ pfiffen die enttäuschten Fans das eigene Team und auch Messi gnadenlos aus. Zu allem Übel gab es auch einen heftigen Streit mit Teamkollege Nicolás Burdisso. Nach dem 0:0 gegen Kolumbien beschimpfte der Abwehrmann den Stürmer in der Umkleidekabine. Die Worte „feige“ und „energielos“ sollen gefallen sein. Messis Vater Jorge erzählte seinerzeit nach dem Aus der „Gauchos“, sein Sohn sei „tief betroffen“ gewesen. Pfiffe sei Lionel gar nicht gewohnt. Die Medien seien zudem nicht fair, und es gebe viel Neid.
Nun soll es unter dem neuen Trainer Alejandro Sabella aber bergauf gehen. Der Coach machte Messi bei den Testspiel-Siegen im Sommer gegen Venezuela und Nigeria zu seinem neuen Teamkapitän. Die Verantwortung, die nun auf „La Pulga“, auf dem „Floh“ lastet, ist wohl so groß wie nie zuvor. Aber Messi freut sich: „Ich wollte schon immer die Kapitänsbinde tragen. Das ist der richtige Augenblick. Ich hoffe, sie bringt mir Glück“, erklärte er.
In Topform ist Messi auf jeden Fall. In den elf Begegnungen Barças seit Saisonbeginn traf er nicht weniger als 14 Mal ins Schwarze. Mit 194 Pflichtspieltoren für die Katalanen zog er mit dem legendären Ungarn Ladislao Kubala als zweitbester Torjäger der Clubgeschichte gleich. „Leo spielt zur Zeit unglaublich gut“, sagte Auswahlkollege Ángel Di María von Real Madrid.
Der in Europa vielgelobte Profi bittet unterdessen die Fans des zweifachen Weltmeisters Argentinien, die seit nunmehr 18 Jahren, seit dem Gewinn der „Copa América“ 1993, auf einen großen Titel warten, um etwas mehr Geduld. Man könne Verein und Nationalmannschaft nicht vergleichen. „Ich spiele nicht immer auf der gleichen Position“, und das Glück spiele schließlich auch im Fußball eine Rolle. „Mit Barcelona schieße ich Tore fast ohne es zu wollen“, sagte er.