Müller bewundert „Dauerläufer“ Kramer
Frankfurt/Main (dpa) - Das Augenzwinkern von Thomas Müller war wie ein Ritterschlag. „Gut gemacht“, sollte die Geste des bekanntermaßen schlagfertigen Münchners in Richtung von Christoph Kramer bedeuten.
Der Gladbacher - großer Fußball-Aufsteiger des WM-Jahres 2014 - hatte auf dem Pressepodium in Frankfurt souverän über die Situation der Nationalmannschaft vor dem EM-Qualifikationsspiel in Polen parliert. Sachlich, aber auch mit einem Schuss Humor. Fast als wäre er schon seit Jahren im DFB-Kreis dabei. Kramer selbst musste erwähnen, dass er erst sieben Länderspiele absolviert hat, drei davon bei der WM, und er sich natürlich nicht als „Führungsfigur“ sieht.
Die sportliche Realität ist vor dem Polen-Spiel eine andere. Nach den Ausfällen von Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira ist der 23-Jährige am Samstag in Warschau auf der Sechserposition neben Toni Kroos gesetzt. Und er hat auch keine Probleme, die Rolle in der Zentrale auszuüben. „Das ist eine Spielposition, auf der ich reden muss. Dass ich da rede, hat ja nichts mit Führungsposition zu tun. Das ist wichtig und tut der Mannschaft gut“, sagte Kramer.
Müller jedenfalls findet Weltmeister-Kollege Kramer nicht nur auf dem Pressepodium gut: „Der kommt immer mit 14 Kilometern pro Spiel daher. Er hat einen unbändigen Willen und kann noch was am Ball.“