Verletzter Keeper Neuer: Bin sicher, „dass ich bei der WM im Tor stehe“
Berlin (dpa) - Die Genesung bleibt schwierig und langwierig. Doch Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer, der sich am Wochenende bei der großen „Ein Herz für Kinder“-Gala einem Millionenpublikum zeigte, geht weiterhin „fest davon aus, dass ich bei der WM im Tor stehe“.
Einer WM-Teilnahme im Sommer des kommenden Jahres in Russland stehe „gar nichts im Weg“, betonte der Torhüter des FC Bayern in einem Interview der „Bild am Sonntag“. Mit einer Rückkehr im Team des FC Bayern im Januar ist nicht zu rechnen.
Neuer räumte ein, dass es nach seinem erneuten Fußbruch mit anschließender Operation bisher keinen geplanten Zeitpunkt gibt, zu dem er wieder ins Training einsteigen kann. Noch muss der 31-Jährige einen Spezialschuh tragen und geht an Krücken.
Ursprünglich sollte Neuer im Januar des neuen Jahres in München wieder ins Teamtraining zurückkehren. Jetzt sagte der Profi: „Mein Zeitpunkt ist abhängig von den Bildern. Wenn ich gute Bilder habe, wenn es absolut keine Probleme mehr gibt, wenn ich das Freizeichen von den Fachleuten bekomme, dann werde ich auch wieder beginnen.“ Denn Neuer weiß: „Man sollte da keinen Fehler mehr machen.“
Neuer musste im September nach einem erneuten Mittelfußbruch operiert werden. Zu früh wieder auf dem Platz habe er aber nicht gestanden: „Nein, das nicht. Der vorherige Bruch war komplett ausgeheilt.“
Dennoch will der Weltmeister nun mit Vorsicht sein Comeback vorbereiten: „Eine weitere Verletzung an dem Knochen wäre suboptimal für mich.“ Deshalb werde er sich die Zeit nehmen, „bis alles hundert Prozent in Ordnung ist“. Im Januar werde er sicherlich im Aufbau stehen. Schön wäre es zunächst einmal, wenn er zu Weihnachten seine beiden „Freunde“, die Krücken, ablegen dürfte.
In der Nationalmannschaft hat Neuer zuletzt im Oktober 2016 gespielt. Mit dem Bundestrainer stehe er im ständigen Kontakt, berichtete der Münchner. Joachim Löw hatte jüngst geäußert: „Was ich von ärztlicher Seite weiß, lässt mich nicht unruhig schlafen. Ich weiß schon, dass der Manuel noch einige Wochen braucht.“
Neuer hat sich auf einen schwierigen Genesungsprozess eingestellt: „Es ist halt so, dass es sehr mühsam funktioniert bei einer Stressfraktur oder einem Ermüdungsbruch. Die lange Pause, die Hochzeit auf Krücken, die Flitterwochen auf Krücken. Und jetzt im Dezember bin ich immer noch auf Krücken“, sagte er.
Sein Kopf aber sei okay. „Ich habe keine Probleme, ich kann mit der Situation umgehen“, bemerkte Neuer. Ende August hatte er nach seinem ersten Fußbruch im April wieder gespielt, drei Spiele später kam die neue Verletzung. Nun muss der Torwart mit einer Titanplatte im rechten und im linken Fuß klarkommen.
„Natürlich möchte ich es so ausheilen, dass ich keine Spätfolgen habe“, sagte Neuer und dachte auch schon an die Zeit nach seiner Profikarriere. Er möchte später seinen Kindern nicht sagen müssen: „Der Papa bleibt sitzen, die Mama spielt jetzt mit euch Fußball.“