Job im Ausland als Option Neuer Vertrag: Löw kündigt Gespräche an

Hamburg (dpa) - Kurz nach dem Ausschluss eines Bundesliga-Comebacks hat Joachim Löw öffentlich Gesprächsbereitschaft über seine Zukunft als Bundestrainer signalisiert.

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„Zu gegebener Zeit werden wir uns sicherlich mal zusammensetzen und nach vorne denken“, sagte der 56-Jährige vor den anstehenden Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation.

Löw, dessen aktueller Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2018 reicht, kündigte auf der Etappe bis zum Turnier in Russland „das eine oder andere Gespräch mit dem Verband“ an. „Das haben wir auch so mit dem Präsidenten vereinbart“, verriet er am Freitag in Hamburg.

DFB-Boss Reinhard Grindel hätte die Zusammenarbeit mit Löw am liebsten schon zeitlich ausgeweitet. „Ich kenne das Statement von unserem Präsidenten, der mir schon vor der EM gesagt hat, dass er gerne mit mir den Vertrag verlängern möchte. Ich habe gesagt, während und nach dem Turnier ist das für mich kein Thema“, berichtete Löw.

Der Schwarzwälder arbeitet seit 2004 beim DFB mit dem Nationalteam, zunächst als Assistent von Jürgen Klinsmann und seit 2006 als verantwortlicher Bundestrainer. Über das Ergebnis der Gespräche mit Grindel wollte er nicht spekulieren. „Das weiß ich jetzt im Moment nicht.“ Es sei für ihn „auch kein Problem, in ein Turnier zu gehen, ohne einen weiteren gültigen Vertrag“, sagte Löw in Erinnerung an diese Situation bei der Weltmeisterschaft 2010.

Die Ungewissheit und die ständigen Reporterfragen vor und während des Turniers in Südafrika hatten jedoch alle Beteiligten seinerzeit im Nachhinein als belastend, nervend und kraftraubend bezeichnet.

Löw hatte das Thema Zukunft zuletzt stets zurückgewiesen. Noch vor dem Start in die WM-Qualifikation Anfang September gegen Norwegen sagte er in Oslo: „Jetzt beherrschen meine Gedanken nicht, was über die WM 2018 hinaus ist. Das ist alles noch weit weg. Das ist Zukunftsmusik. Über 2018 hinaus zu denken, verbietet sich im Moment.“

In dieser Woche hatte Löw in einem Interview zunächst eine Rückkehr als Vereinstrainer in Deutschland ausgeschlossen. „In der Bundesliga kenne ich alles“, bekräftigte der Ex-Coach des VfB Stuttgart und des Karlsruher SC am Freitag. Allein auf den Bundestrainerjob aber wollte sich Löw nicht festlegen lassen. „Im Ausland könnte es mich zum gegebenen Zeitpunkt durchaus reizen, wieder als Vereinstrainer zu arbeiten, weil ich die Arbeit mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz liebe“, sagte er in Hamburg. „Von daher will ich das nicht ausschließen.“ Erste Option aber bleibt der geliebte DFB-Job.