Pokal: Kiel setzt Siegeszug fort - Schalke raus
Berlin (dpa) - Holstein Kiel hat seinen sensationellen Siegeszug im DFB-Pokal fortgesetzt, für den FC Schalke 04 ist der Traum von der Titelverteidigung hingegen vorbei.
Der Revierclub kassierte bei Borussia Mönchengladbach eine verdiente 1:3 (0:1)-Niederlage und verpasste damit den vierten Viertelfinaleinzug in Serie. Die Kieler stehen nach dem 2:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 als einziger Amateurclub in der Runde der besten acht Teams.
Während die Mannschaft aus Schleswig-Holstein ihren Premierenerfolg im Achtelfinale feierte, schaffte Hertha BSC erstmals seit fünf Jahren wieder den Sprung unter die Top Acht. Vor dem 3:1 (1:0)-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern gab zudem Trainer Michael Skibbe seinen Wechsel zu den Berlinern bekannt. Nach Angaben des Clubs soll er am Donnerstag einen Vertrag unterzeichnen. Das dritte Bundesligaduell des Abends entschied der VfB Stuttgart mit 2:1 (1:0) gegen den Hamburger SV für sich. Für die Hanseaten war es die erste Pleite unter ihrem neuen Coach Thorsten Fink.
Die Schwaben treffen in der Spitzenpartie des Viertelfinale auf den Rekordpokalsieger aus München. Frauen-Nationalspielerin Melanie Behringer bescherte zudem den Kielern in Meister Borussia Dortmund ein attraktives Los. Gladbachs Trainer Lucien Favre muss mit den Bundesliga-Überraschungsteam bei seinem alten Team in Berlin antreten. „Das ist ein wenig spezial, ich freue mich nur auf die Pause. Wir haben später Zeit daran zu denken. Viertelfinale in Berlin, das ist sehr interessant“, sagte der Schweizer Coach. Fürth reist zu 1899 Hoffenheim. Die Runde der letzten Acht findet am 7./8. Februar statt.
Im Achtelfinal-Aufeinandertreffen der Bayern-Verfolger in der Bundesliga bescherten Juan Arango (18.) und der wieder einmal überragende Marco Reus (56./88.) den Gladbachern einen perfekten Jahresabschluss. Julian Draxler (70.) sorgte nur für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Schalker, von denen über weite Strecken wenig zu sehen war. Jermaine Jones musste zudem kurz vor Schluss nach einer Gelb-Rote Karte (90.+1) vom Platz.
Regionalligist Kiel schaltete dank des frühen Eigentors von Anthony Ujah (6. Minute) und des Treffers von Steve Müller (64.) im Bundesliga-14. aus Mainz den dritten Profiverein in Serie aus.
Nach den Erfolgen gegen die Zweitligisten Cottbus und Duisburg überzeugten die Kieler auch gegen Mainz vor 10 649 Zuschauern im Holstein-Stadion mit ihrem respektlosen Auftreten. „Es ist unglaublich, unter den besten acht Teams zu sein. Damit haben wir eine Sensation für den ganzen Norden geschafft“, sagte Kiels Tim Siedschlag begeistert.
Beflügelt durch die schnelle Führung, für die Gäste-Stürmer Ujah mit einem Kopfball ins eigene Tor sorgte, fand sich der Viertligist auf dem ramponierten Rasen besser zurecht als der höherklassige Gegner, der eine enttäuschende Vorstellung ablieferte. Für die Mainzer war es nach der Pokal-Blamage 2009/10 beim VfB Lübeck die nächste Schmach in Schleswig-Holstein.
Nach dem Possenspiel um den jüngst entlassenen Markus Babbel beendete Skibbe via bild.de die Spekulationen um den Trainerjob bei den Berlinern. „Ja, ich habe einen Vertrag ab 1. Januar 2012 bis Sommer 2014. Er gilt nur für die erste Liga. Mein erster Arbeitstag ist der 3. Januar“, sagte der Coach dem Internetportal. „Er wird morgen hier ankommen. Wenn alles auf den Weg gebracht ist, würden wir ihn gern als Trainer vorstellen“, erklärte Manager Michael Preetz.
Unter Interimscoach Rainer Widmayer trafen Adrian Ramos (43.), Pierre-Michel Lasogga (59.) und Patrick Ebert (90.+1) für den Hauptstadtclub, Lauterns Itay Shechter (51.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Erstmals seit 2007 beförderte Doppeltorschütze Cacau die Stuttgarter mit seinen beiden Treffern (22./62.) ins Viertelfinale. Neben dem Nationalstürmer war Torwart Sven Ulreich mit mehreren überragenden Paraden Sieggarant für die Schwaben, die auch das dritte Tor erzielten. William Kvist traf in der 54. Minute zum Ausgleich für den HSV ins eigene Netz.