Trainer-Comeback für Kuntz - mit U21 in die EM-Saison
Düsseldorf (dpa) - Das Comeback auf der Trainerbank ist für Stefan Kuntz der erste Schritt im Projekt U21-EM. Der Titelträger von 1996 und neue Coach im DFB-Trainerstab startet mit dem ersten Testspiel der U21-Nationalmannschaft am Freitag in Kassel gegen die Slowakei in seinen neuen Job.
Der 53-Jährige, der in den vergangenen 13 Jahren als Sportdirektor bei mehreren Clubs tätig war, freut sich auf die Rückkehr in den Trainerjob. Den Vergleich mit seinem populären Vorgänger Horst Hrubesch mag der ehemalige Torjäger gar nicht ziehen. „Jeder hat seinen eigenen Stil“, erklärte Kuntz bei seiner Vorstellung am Dienstag.
Sein Auftrag für die nächsten zehn Monate ist klar: Zunächst einmal die Qualifikation für die EM 2017 in Polen. Die Teilnahme am Turnier nächstes Jahr ist der deutschen Mannschaft nach sieben Siegen aus sieben Spielen in den ausstehenden drei Qualifikationsspartien in Finnland am nächsten Dienstag sowie gegen Russland (7. Oktober) und in Österreich (11. Oktober) kaum noch zu nehmen.
Bei der Endrunde soll dann der maximale Erfolg angestrebt werden. „Ich würde den Spielern schon gerne das Gefühl mitgeben, wie es ist, einen Titel zu holen“, sagte Kuntz. Für den DFB sei der Stellenwert eines EM-Sieges sehr hoch, betonte Hansi Flick. „Deshalb werden wir im Falle der Qualifikation eine Mannschaft aufstellen, die den Titel holen kann“, versprach der Sportdirektor des DFB.
Das Problem im kommenden Sommer könnte aber auch der zeitgleich in Russland stattfindende Confed-Cup sein. Bundestrainer Joachim Löw wird dort wohl nicht mit der stärksten Mannschaft an den Start gehen und sicherlich einige junge Spieler berufen. Wer dann für die U21-EM übrig bleibt, ist offen.
Zunächst gilt es aber für den neuen Trainer, das Team, das lange pausiert hat, wieder auf den Weg zu bringen. Das letzte Pflichtspiel der Mannschaft, die nur zum Teil beim Olympischen Fußballturnier am Start war, fand am 29. März statt (2:0 in Russland). Für die Partie gegen die Slowakei verzichtet der Coach auf etliche Olympia-Teilnehmer, nominierte dafür sieben Debütanten. Von der Qualität seiner jungen Truppe hat sich Kuntz nach den ersten Trainingseinheiten überzeugen können. „Zu meiner Zeit waren das alle Talente, heute sind es gestandene Bundesligaspieler“, befand der Coach.