Warner: Keine Bestechung bei WM-Vergabe 2006
Berlin (dpa) - Im Korruptionsskandal um den Fußball-Weltverband hat der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner Bestechungsversuche bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland bestritten.
„Ich habe mich nie bestechen lassen. Es hat mir nie jemand Geld angeboten, auch nicht die Deutschen“, sagte Warner dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.
Die US-Justiz ermittelt gegen Warner wegen Korruption, Verschwörung sowie organisierten Verbrechens. Der ehemalige FIFA-Spitzenfunktionär hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.
Im Zuge des FIFA-Skandals waren zuletzt eine Reihe von WM-Vergaben der Vergangenheit infrage gestellt worden. Vor allem in den Bewerbungsverfahren um die Turniere 1998 und 2010 soll es angeblich Millionen-Bestechungszahlungen an FIFA-Funktionäre gegeben haben. Wegen der umstrittenen Entscheidungen für die WM 2018 in Russland und 2022 in Katar ermittelt die Schweizer Justiz.
Einen Verdacht gegen die deutsche Bewerbung für 2006 hatten zuletzt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der damalige Bundesinnenminister Otto Schily zurückgewiesen.
Warner gilt als Schlüsselfigur in der FIFA-Affäre. Der 72-Jährige aus Trinidad und Tobago war der frühere Chef des Fußballverbandes für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF). „Ich bin mir keiner Schuld bewusst““, sagte Warner zu den Vorwürfen gegen ihn. „War es etwa Korruption, als Obama mich zum Essen eingeladen hat? Oder Putin? Man erweist sich unter mächtigen Männern gegenseitig einen Gefallen, das ist keine Korruption“, erklärte er.