Armbinden zum Remembrance Day WM-Qualifikation: England besiegt Schottland mit 3:0
London (dpa) - Die englische Fußball-Nationalmannschaft hat das Prestigeduell in der WM-Qualifikation gegen Schottland deutlicher als erwartet für sich entschieden.
Die beiden Liverpool-Profis Daniel Sturridge (24.) und Adam Lallana (50.) sowie Chelseas Gary Cahill (61.) erzielten im Londoner Wembleystadion die Tore zum 3:0 (1:0) im 113. Aufeinandertreffen der alten Rivalen. Damit lieferten die „Three Lions“ gute Argumente für eine dauerhafte Verpflichtung des bisherigen Interimstrainers Gareth Southgate.
Durch den Sieg blieben die Engländer nach vier Spielen mit zehn Punkten Tabellenführer in der Gruppe F. Schottland ist mit vier Zählern Fünfter und damit Vorletzter.
Vor 87 238 Zuschauern erwischte Schottland, das in neon-pinken Trikots auflief, zwar den besseren Start und hatte zunächst auch mehr Ballbestitz. Doch vor dem Tor waren die Gäste zu harmlos. Ganz im Gegensatz zu England. Mit dem ersten gefährlichen Angriff erzielte Daniel Sturridge, der unter Jürgen Klopp beim FC Liverpool nur zweite Wahl ist, die Führung für England.
In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: James Forrest verpasste nach schwungvollem Start Schottlands den Ausgleich, als er den Ball neben das Tor schoss. Fast im Gegenzug erhöhten die Engländer durch Liverpool-Profi Adam Lallana auf 2:0. Kurz darauf machte Gary Cahill vom FC Chelsea mit dem 3:0 alles klar für die Gastgeber. Englands Rekordtorschütze Wayne Rooney gab gegen Schottland sein Startelf-Comeback. Der Kapitän hatte im WM-Qualifikationsspiel in Slowenien (0:0) die meiste Zeit auf der Bank gesessen.
Die englischen Fans begleiteten die Partie daraufhin mit lautstarken Gesängen. Doch auch die Schotten feierten ihr Team. Wegen der besonderen Rivalität zwischen den englischen und schottischen Fans hatte die Polizei die Partie als Hochrisiko-Spiel eingestuft und die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Ursprünglich waren rund 6500 Tickets für die Schottland-Anhänger vorgesehen. Aufgrund der hohen Nachfrage gab der englische Fußballverband FA aber 7000 weitere Eintrittskarten für die Gäste frei. Im Stadion blieb es friedlich.
Am Remembrance Day trugen die Spieler beider Mannschaften schwarze Armbinden mit der sogenannten „Poppy“. Die rote Klatschmohn-Blüte erinnert an den Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg. Der Weltverband FIFA hatte die Armbinden untersagt und damit eine Protestwelle in Großbritannien ausgelöst. Beide Nationalteams müssen möglicherweise mit einer Geldstrafe oder einem Punktabzug in der WM-Qualifikation rechnen.