Auch Frankreichs Verbandschef dämpft WM-Euphorie
Ribeirão Preto (dpa) - Nach Trainer Didier Deschamps hat auch Verbandsboss Noël Le Graët die Euphorie um Frankreichs Fußball-Nationalteam zu dämpfen versucht.
„Ich lese (Zeitungen), ich sehe die Reaktionen meiner Freunde. Das ist alles ein bisschen viel“, sagte der FFF-Präsident im WM-Quartier in Ribeirão Preto. Es sei anmaßend, nach den überzeugenden Siegen in den ersten beiden WM-Gruppenspielen schon über die Möglichkeit des zweiten Titelgewinns der „Les Bleus“ nach 1998 zu sprechen.
Die Begeisterung zeige allerdings auch, „wie sehr die Franzosen heute ihre Nationalelf lieben“, betonte Le Graët, der sein Amt im Sommer 2011 ein Jahr nach der Fiasko-WM der Franzosen in Südafrika übernahm. Innerhalb der Gruppe werde die große Freude nach dem 3:0 im Auftaktmatch gegen Honduras und dem 5:2 gegen die Schweiz „sehr gut verwaltet“. Es gebe im Kader „viel Bescheidenheit“. „Das Team ist jung und in ständigem Fortschritt, es ist noch nicht am Ende des Weges angelangt“, erklärte der Unternehmer und Ex-Politiker.
Das Niveau der Mannschaft habe die gesamte Delegation, also auch ihn überrascht, räumte Le Graët ein. Entscheidend für die Entwicklung des Teams sei der sensationelle 3:0-Playoff-Sieg im Rückspiel gegen die Ukraine (nach einer 0:2-Auswärtspleite) gewesen. „Da hat es bei den Spielern klick gemacht“. Man habe ein sehr starkes Team, so der 71-jährige FFF-Boss, der anfügte: „Fast zu schön, um wahr zu sein“.