Buchwald kritisiert: Kader in Südtirol zu groß
Stuttgart (dpa) - Der frühere Weltmeister Guido Buchwald hält den 27 Spieler umfassenden Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Trainingslager in Südtirol für zu groß.
„Ich finde diese Vorgehensweise nicht gut. Dass es nun diesen zusätzlichen Konkurrenzkampf gibt, weil einige fürchten müssen, vorzeitig aussortiert zu werden, tut einem Trainingslager nicht gut. Das weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung“, sagte Buchwald der „Stuttgarter Zeitung“. Indirekt kritisierte er damit auch den Bundestrainer Joachim Löw, der vor dem Turnier in Brasilien noch vier Spieler aus dem Aufgebot streichen muss.
Buchwald hatte dieses Schicksal vor der WM 1986 unter dem Teamchef Franz Beckenbauer ereilt. „Damals ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Das war in diesem Moment eine riesige Enttäuschung“, erklärte der Ehrenspielführer des VfB Stuttgart.
Dennoch sieht Buchwald für Löw und sein Team gute Chancen, wie er selbst 1990 Weltmeister zu werden. „Es muss der natürliche Anspruch sein, den Titel holen zu wollen“, betonte er. Weil es in der Offensive eine große Auswahl an hervorragenden Spielern gebe, könne Deutschland jeden Gegner schlagen.