Bundesliga huldigt „Fußball made in Germany“
Berlin (dpa) - Von „regelrecht schockiert“ bis „glücklich und stolz“, von Franz Beckenbauer bis Jürgen Klopp: Sportprominenz und Bundesliga-Clubs haben tief beeindruckt auf die deutsche Fußball-Gala gegen Brasilien reagiert.
„Eine fantastische Leistung vom @DFB_Team! Hart für Brasilien“, twitterte Franz Beckenbauer einen Tag nach dem 7:1-Erfolg der DFB-Elf im WM-Halbfinale. „Deutschland hat heute WM-Geschichte geschrieben! Großes, großes Kompliment! So stolz auf sie!“, schrieb der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann in dem Kurznachrichtendienst.
„Liebes @DFB_Team, ich verneige mich. Was für ein grandioser Fußballabend. Ihr habt Geschichte geschrieben. Herzlichen Glückwunsch!“, übermittelte Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. „Das war natürlich ein historischer Abend. In der Form selbst für den größten Optimisten nicht zu erwarten. Das Spiel war beeindruckend und erschreckend zugleich und sehr hart für die Brasilianer“, sagte der Stuttgarter Trainer-Rückkehrer Armin Veh.
Bei aller Begeisterung über den unwirklich erscheinenden Sieg dachte IOC-Präsident Thomas Bach aber auch an die gedemütigten Gastgeber. „Deutschland war die bessere Mannschaft, doch ich habe eine Menge Respekt und Bewunderung für das brasilianische Team und seine Fans“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). „Es ist nicht nur ein Schock für Brasilien, sondern für jeden.“
Ähnlich verblüfft bis entsetzt reagierte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, schickte einen „Riesenglückwunsch nach Brasilien“ und konstatierte im Trainingslager in Kirchberg in Tirol: „Wir haben das Spiel im Hotel zusammen geschaut und waren regelrecht schockiert, dass so ein Ergebnis im Halbfinale einer WM möglich ist.“ BVB-Sportdirektor Michael Zorc sah „von der ersten bis zur 90. Minute eine Weltklasseleistung unserer Mannschaft“. Nach einem solchen Spiel könne das Team „mit breiter Brust in das Finale gehen“.
Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann sieht die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw im Endspiel an diesem Sonntag in Rio de Janeiro in der Favoritenrolle. „Da kann man sich nicht gegen wehren. Eine ganze Nation will den Titel“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes der Nachrichtenagentur dpa und forderte, „die notwendige Balance, die perfekte Mischung zu finden zwischen Selbstvertrauen und einer gesunden Portion Demut“.
Laut DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat „dieser Fußball made in Germany die Sportwelt beeindruckt“. Die Elf um Kapitän Philipp Lahm habe „den Titel verdient - und ebenso das Team hinter dem Team. Jetzt gilt es: Daumen drücken für das Endspiel“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Für das Finale im legendären Maracanã von Rio sehnen nun alle den letzten Schritt herbei. „Es ist eine Menge entstanden. Jetzt wünsche ich der Mannschaft und unseren Spielern, dass sie es fertig machen. Ich bin überzeugt, dass wir den Titel holen werden“, sagte Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer. Der Sieg habe ihn persönlich und den Verein „glücklich und stolz“ gemacht. „Das war unglaublich. Ich kann nur Glückwunsch sagen. Ich hoffe, dass Deutschland den Titel gewinnt“, sagte Bayern-Neuzugang Robert Lewandowski.
Schalkes Chefcoach Jens Keller war beeindruckt von der „unglaublichen Spielfreude“, warnte aber auch: „Der größte Fehler wäre zu denken, es würde genauso weitergehen. Aber wenn die Mannschaft konzentriert agiert, hat sie die Qualität, im Finale zu gewinnen.“
Ober-Olympier Bach mahnte ebenfalls Bescheidenheit an. „Jedes Spiel beginnt bei 0:0 - auch das Finale“, sagte der IOC-Chef in Lausanne. „Es gibt keinen Grund für die deutsche Mannschaft, selbstgefällig zu sein. Sie kann aber selbstbewusst in das Endspiel am Sonntag gehen.“