Deutsche gegen Franzosen: Die Kontrahenten im Vergleich
Berlin (dpa) - Die einen trinken gerne Wein, die anderen stoßen lieber mit Bier an: Wenn Deutschland und Frankreich sich am Freitag bei der WM gegenüberstehen, prallen zwei Kulturen aufeinander. Ein paar Beispiele:
BIERDURST: Das Klischee der Wein trinkenden Franzosen und Bier trinkenden Deutschen lässt sich auch statistisch belegen: In Frankreich gehen im Jahr rund 46 Liter Wein pro Kopf weg. Zum Vergleich: Bei den Deutschen sind es nicht einmal halb so viel. Beim Bier sind wir wiederum vorn: Hierzulande sind es etwa 105 Liter pro Kopf. Die Franzosen können Hopfen und Malz hingegen wenig abgewinnen - sie kommen nur auf schlappe 31 Liter.
GÖTTLICHER BEISTAND: Vor dem Spiel dürften sich wohl mehr Deutsche als Franzosen bekreuzigen - religiös sind unsere Gegner nämlich eher weniger. Während laut Eurobarometer hierzulande nur jeder Vierte (25 Prozent) nicht an Gott oder eine höhere Macht glaubt, ist in Frankreich jeder Dritte (33 Prozent) ungläubig. Allein auf göttlichen Beistand hoffen sollten die Deutschen deshalb aber besser nicht.
DURCHHALTEVERMÖGEN: Die Franzosen sind etwas zäher als die Deutschen - zumindest was die Lebenserwartung betrifft. Im Schnitt werden sie 82,2 Jahre alt, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ermittelt hat. Die Deutschen segnen schon mit 80,8 Jahren das Zeitliche.
VERSTÄNDIGUNG: Den Gegner lautstark zurechtweisen? Oder mithören, welche Strategien er gerade ausheckt? Geht schlecht, wenn man seine Sprache nicht spricht. Hier sind die Deutschen klar im Vorteil: Französisch ist hierzulande nach Englisch die am zweithäufigsten gelernte Fremdsprache. Das hat die Bundeszentrale für politische Bildung ermittelt. Die Franzosen haben es da schwerer: Sie lernen statt Deutsch zumeist Spanisch als zweite Fremdsprache.
FANS: Zumindest mengenmäßig hat die deutsche Nationalelf einen Vorteil: Bezogen auf die Gesamtbevölkerung stehen hinter ihnen zumindest mehr Menschen als hinter dem französischen Team. Die Bundesrepublik hatte zuletzt nämlich mehr als 80 Millionen Bewohner - Frankreich kam nur auf 63 Millionen.