Hitzfeld: „Heute war schon ein gewaltiger Moment“
São Paulo (dpa) - Fragen an den Schweizer Trainer Ottmar Hitzfeld in der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen Argentinien im WM-Achtelfinale.
Herr Hitzfeld, was überwiegt nach dieser bitteren Niederlage gegen Argentinien: Die Enttäuschung über das WM-Aus oder der Stolz auf die starke Leistung Ihrer Mannschaft?
Ottmar Hitzfeld: Der Stolz überwiegt eindeutig. Die Mannschaft hat eine leidenschaftliche und auch taktisch hervorragende Leistung gezeigt. Sie hat alles gegeben. In den letzten drei Minuten hat man noch einmal alles erlebt, was in einem Trainerleben möglich ist. Solche Emotionen erlebt man nur im Fußball. Deshalb lieben wir alle den Fußball auch so.
War das jetzt definitiv das Ende Ihrer Trainerkarriere?
Hitzfeld: Ich werde weiter für das Fernsehen Fußball-Spiele kommentieren. Aber der Trainerberuf ist beendet. Ich bin stolz auf meine Laufbahn. Ich hatte das Privileg, mit vielen exzellenten Mannschaften arbeiten zu dürfen. Am Ende war es auch eine Ehre, als Nationaltrainer der Schweiz für dieses Land tätig sein zu dürfen. Die Schweiz hat heute große Sympathien in der ganzen Welt gewonnen. Darauf können wir stolz sein.
Sie haben mit Bayern München und Borussia Dortmund die Champions League gewonnen, aber auch im Finale 1999 gegen Manchester United eine bittere Niederlage einstecken müssen. Wie ordnen Sie diesen Moment gegen Argentinien im Vergleich dazu ein?
Hitzfeld: Stimmt, ich habe das schon gegen Manchester United erlebt, als wir innerhalb von drei Minuten ein Champions-League-Finale nach einer Führung verloren haben. Das war heute ähnlich. Jeder Moment im Fußball bleibt in Erinnerung, die Emotionen sind ähnlich. Aber heute war schon ein gewaltiger Moment. So kann man sich erhobenen Hauptes von der Fußball-Bühne verabschieden.