Kollegen glauben an Ronaldos Einsatz gegen Deutschland
Lissabon (dpa) - Rätselraten um Cristiano Ronaldo: Der angeschlagene Weltfußballer fehlte auch beim 0:0 im abschließenden Testspiel Portugals gegen Griechenland.
Die halbe iberische Halbinsel und natürlich auch die Fußball-Fans in Deutschland fragen sich, ob der Stürmerstar von Real Madrid rechtzeitig zum ersten WM-Spiel am 16. Juni gegen Deutschland fit wird.
„Wir hoffen alle, dass Ronaldo sich erholt. Ich bin kein Mediziner, kein Masseur und kein Physiotherapeut. Aber ich glaube, - wie alle meine Mitspieler - dass Cristiano beim ersten Spiel der WM dabei sein wird. In einem Testspiel lohnt es nicht das Risiko, dass er sich wieder verletzt“, meinte Verteidiger João Pereira.
Dass Nationaltrainer Paulo Bento vor dem Testspiel gesagt hatte, dass es keinen Termin für ein Comeback von Ronaldo gebe, hatte in Portugal die Sorgen um den Star noch verstärkt. Schmerzen in Knie bzw. Oberschenkel haben den Torjäger schon seinen Einsatz im denkwürdigen Champions-League-Rückspiel bei Borussia Dortmund gekostet und verhinderten auch eine ihm angemessene Leistung beim 4:1-Finalsieg gegen Atletico Madrid, als Ronaldo nur per Elfmeter traf. „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent“, sagte er danach selbst.
Das Fehlen Ronaldos ist in seiner Heimat das alles beherrschende Thema nach der Nullnummer. Das Sportblatt „Record“ will erfahren haben, dass am Samstag ein neuer Labortest beim 29-jährigen Angreifer ein „positives Ergebnis“ gebracht haben soll.
„Wir wollen erreichen, dass wir möglichst unberechenbar sind. Dazu gehört, dass wir in bestimmten Momenten mal ohne Spieler auskommen müssen, die sonst zum Stamm der Nationalelf gehören“, erklärte Bento. „Das gilt nicht allein für Cris. Gegen Griechenland fehlten auch andere Spieler.“ Auch Ronaldos Real-Kollege Pepe wurde geschont.
Für die Zeitung „Diário de Notícias“ hängt die Nationalelf „vielleicht nicht von Cristiano Ronaldo ab. Aber sie ist mit dem Weltfußballer ungleich stärker. Das sah man im Spiel gegen Griechenland.“ Von Ronaldo selbst gab es am Wochenende keine Aussage zu seinem Gesundheitszustand.
Die Portugiesen waren in Lissabon über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, gingen aber zu fahrlässig mit ihren Torchancen um. „Da sieht man, wie sehr uns Ronaldo fehlt“, schrieb die Zeitung „Correio da Manhã“: Griechenland, das vor zehn Jahren durch ein 1:0 in Portugal den EM-Titel gewonnen hatte und so was wie ein Angstgegner ist, agierte wie gewohnt aus einer sicheren Defensive heraus, kam aber selbst kaum einmal zu Tormöglichkeiten.
Der deutsche Vorrundengegner will sich erst gar nicht ausmalen, wie ein WM-Start ohne seinen Superstar wäre. „Cristiano wird bei der WM in Spitzenform sein. Ich bin absolut sicher, dass er spielen wird. Bis zur WM ist noch Zeit, ein starkes Team zu formen“, meinte Verteidiger Ricardo Costa. „Unser Ziel ist es zunächst einmal, die Phase der Gruppenspiele zu überstehen. Danach können wir weitersehen.“