DFB-Torwart Neuer gewinnt Wettlauf mit der Zeit: In Russland Nummer eins
Eppan (dpa) - Manuel Neuer hat es geschafft. Genau zum Nominierungszeitpunkt hat der Kapitän seine WM-Tauglichkeit nachgewiesen und geht als Nummer eins nach Russland.
Bundestrainer Joachim Löw hat den Leverkusener Bernd Leno aus dem Torwart-Quartett gestrichen. Damit ist der 32 Jahre alte Neuer, der nach acht Monaten Wettkampfpause im Länderspiel gegen Österreich (1:2) sein Comeback gefeiert hatte, bei der WM vom 14. Juni bis 15. Juli dabei. Für den Weltmeister von 2014 ist es schon die dritte WM-Teilnahme.
Den WM-Stresstest hatte Neuer schon in seinem ersten Länderspiel nach 599 Tagen bestanden. „Man hat ihm die Pause nicht angemerkt“, urteilte Joachim Löw nach dem 1:2 in Klagenfurt: „Für Manuel war es nach so langer Zeit ein sehr zufriedenstellendes Comeback.“ Und Löw verwies schon direkt nach dem Spiel auf den so wichtigen Fakt: „Er hatte auch nach dem Spiel mit seinem Fuß keinerlei Probleme.“ Eine medizinische Untersuchung nach der Partie hatte das bestätigt. „Aus medizinischer Sicht ist alles bestens“, bestätigte der DFB.
Bei der WM vor vier Jahren war der Bayern-Torhüter mit nur vier Gegentoren ein Garant für den Titelgewinn. Der Bundestrainer räumte Neuer auch für Russland eine Sonderstellung ein: Entweder geht er als Nummer 1 zur WM oder gar nicht, hatte Löw bereits nach wenigen Tagen im Trainingslager angekündigt. In Südtirol kämpfte sich Neuer wieder an sein Topniveau heran.
Falls Neuer etwas passiert, hätte der DFB-Chefcoach „volles Vertrauen“ zu den Qualitäten von Marc-André ter Stegen. Der Schlussmann vom FC Barcelona ist erster Neuer-Ersatz. Kevin Trapp von Paris Saint-Germain ist der klassische dritte WM-Keeper, der sich im Training fithalten muss.