Ohne fitten Vidal gegen Holland? - Gelb-Sperre droht

Belo Horizonte (dpa) - Nebenrollen liegen Arturo Vidal nicht so. Statist will der chilenische Nationalspieler schon gar nicht sein. Im letzten WM-Vorrundenspiel um den ersten Platz in der Gruppe B gegen die Niederlande könnte den ehemaligen Profi von Bayer Leverkusen aber genau dieses Los treffen.

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Vidal, der auch schon Protagonist einer chilenischen Doku-Soap („Nacidos para Ganar“ - Geboren um zu gewinnen) war, ist wie zwei seiner Teamkollegen mit einer Gelben Karte vorbelastet. Eine weitere Verwarnung würde eine Sperre im Achtelfinale bedeuten. „Es ist zwar die Entscheidung des Trainers, aber ich bin bereit, morgen zu spielen“, sagte er mit Blick auf die Partie am Montag in São Paulo gegen den Vizeweltmeister von 2010. Die Niederländer sind ebenfalls schon für das Achtelfinale qualifiziert.

Dort droht den Chilenen ein Duell mit dem leibhaftigen WM-Alptraum Brasilien. Gegen den WM-Gastgeber kam schon dreimal das Aus: 1962 im Halbfinale, 1998 und 2010 im Achtelfinale. Da würde Trainer Jorge Sampaoli auf Vidal nur ungern verzichten. Deshalb probierte er im WM-Camp Toca da Raposa schon die Variante mit Jorge Valdiva auf Vidals Stammposition im Mittelfeld.

Für den Mittelfeldantreiber sind Gelbe Karten nichts neues. In 117 Einsätzen, die Vidal in der Fußball-Bundesliga für Bayer Leverkusen absolvierte, zeigten ihm die Schiedsrichter 34 Mal den Karton. Dreimal flog der Profi mit den vielen Tattoos und dem Iro-Haarschnitt mit Gelb-Rot vom Platz.

In der chilenischen Nationalmannschaft ist Vidal neben Alexis Sanchez der unumstrittene Star. „Er ist das Emblem dieser Mannschaft“, betonte der ehemalige paraguayische Nationalspieler Celso Ayala, der Vidal aus der gemeinsamen Zeit bei Colo-Colo kennt.

„Zu wissen, dass dir ganz Chile zuschaut ist unglaublich“, betonte Vidal. Längst ist der 27-Jährige, der sein Geld bei Juventus Turin verdient, einer der Helden der Mannschaft und aus dieser praktisch nicht mehr wegzudenken.

Das war aber nicht immer so. Vor drei Jahren brummte ihm der Verband zunächst eine Sperre von zehn Spielen auf, weil Vidal damals angeblich zu spät und betrunken in das Teamquartier zurückgekehrt sein soll. Die Strafe wurde später aufgehoben. Bei einer weiteren Gelben Karte würde es für Vidal, der nach einer Knieoperation am 7. Mai wieder rechtzeitig fit wurde für die Endrunde, aber keine Begnadigung geben.