Pinilla fordert Strafe für Brasiliens Team-Pressechef

Rio de Janeiro (dpa) - Chiles Nationalspieler Mauricio Pinilla hat nach der zunächst automatisch verhängten Ein-Spiele-Sperre für Brasiliens Team-Pressesprecher wegen einer handgreiflichen Auseinandersetzung eine drakonische Bestrafung gefordert.

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„Die FIFA darf diesen Übeltäter nicht dulden“, schrieb Pinilla bei Twitter. Er äußerte sich erstmals zu dem Vorfall auf dem Weg in die Kabinen bei der Achtelfinal-Partie zwei Tage zuvor in Belo Horizonte. „Wegen eines Bisses ist die Karriere von (Luis) Suárez in Gefahr...Ein Pressechef (bekommt) ein Spiel für einen Schlag ins Gesicht? FIFA??“, schrieb Pinilla weiter. „Ich fordere die FIFA auf, eine exemplarische Strafe gegen Rodrigo Paiva zu verhängen wie die gegen meinen Kollegen Suárez ...!!! Dies ist noch viel gravierender.“

Brasiliens Pressesprecher Paiva wurde für das Viertelfinalspiel des WM-Gastgebers gegen Kolumbien am Freitag in Fortaleza von der FIFA suspendiert. Paiva war in der Halbzeit der Achtelfinalpartie gegen Chile (1:1/3:2 im Elfmeterschießen) an einer Rangelei im Kabinengang beteiligt. „Es hat in der Halbzeit eine Art Rote Karte gegeben“, sagte FIFA-Sprecherin Delia Fischer. Dies zieht automatisch eine Sperre für ein Spiel und Ermittlungen der Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes nach sich.

Nach Angaben von Paivas chilenischer Kollegin hatte Paiva den chilenischen Stürmer Pinilla geschlagen. Paiva, der bereits bei den drei zurückliegenden Weltmeisterschaften Pressesprecher beim brasilianischen Fußball-Verband CBF war und normalerweise auf der Bank sitzt, darf sich nun beim Kolumbien-Spiel nicht bei der Mannschaft aufhalten, aber bei der Abschluss-Pressekonferenz einen Tag vorher dabei sein. Die FIFA ermittelt allerdings weiter, so dass eine höhere Strafe möglich ist.

„Ihr Pressedirektor hat Pinilla getroffen. Es gibt davon ein Video“, hatte Chiles Medienbeauftragte Maria Jose Vasconcellos in Belo Horizonte den Journalisten gesagt. Paiva erklärte nach dem Spiel, dass es eine „allgemeine Verwirrung“ zwischen Verantwortlichen der beiden Verbände im Tunnel auf dem Weg in die Umkleidekabinen gegeben habe.